Die Aussicht auf eine Zinswende im neuen Jahr hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag zu einem weiteren Rekordhoch verholfen. Er kletterte zeitweise über die Marke von über 37.200 Punkten. Zuletzt kam er etwas zurück. Derzeit notiert der Dow Jones 0,2 Prozent im Plus bei 37.162,20 Zählern.
Dem Nasdaq 100 und dem S&P 500 fehlen zu einer Bestmarke inzwischen auch nicht mehr viele Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewinnt 0,3 Prozent auf 4.721,94 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 liegt derzeit minimal im Plus bei 16.563,02 Zählern.
Am Vortag hatte die US-Notenbank Fed die Märkte befeuert, indem sie deutliche Signale für Zinssenkungen 2024 gab. Zudem zeigten frische Daten aus dem Einzelhandel, dass der US-Konsument laut Analyst Tobias Basse von der NordLB "eine tragende Säule" ist und der heimischen Wirtschaft "große Stabilität" gibt. Während Experten im November mit einem leichten Rückgang der Einzelhandelsumsätze gerechnet hatten, stiegen sie im Vergleich zum Oktober. Basse sah dies als "leicht positive Überraschung" an.
Die größten Gewinner im Dow Jones sind derzeit die Aktie von Caterpillar und Goldman Sachs mit einem Plus von jeweils gut vier Prozent. Extrem stark präsentierte sich zu Handelsbeginn auch die Aktie von Intel. Zuletzt kam diese etwas zurück, notiert aber immer noch 1,9 Prozent im Plus bei 45,41 Dollar. Der größte Hersteller von PC-Prozessoren kündigte neue Chips für PC und Rechenzentren an. Davon erhofft sich Intel, seinen Anteil am boomenden Markt für KI-Hardware auszubauen.
Am Dow-Ende sind die Aktien von UnitedHealth (minus 2,4 Prozent) und Microsoft (minus 2,0 Prozent) zu finden.
Den Nasdaq 100 führen die Aktien von Align Technology mit einem Plus von 13,0 Prozent an, gefolgt von Moderna mit einem Plus von 12,0 Prozent. In Tests hatte sich eine Kombination eines mRNA-Wirkstoffes von Moderna mit einem Krebsmittel des Pharmariesen Merck & Co gut geschlagen. Bei Patienten, denen schwarzer Hautkrebs entfernt wurde, sank das Risiko einer Wiederkehr des Melanoms oder gar eines tödlichen Ausgangs der Erkrankung deutlich. Dies beflügelte die Aktie von Moderna und auch die des deutschen Konkurrenten BioNTech, der ebenfalls gut sechs Prozent zulegt.
Die Aktien des Software-Entwicklers Adobe bilden dagegen im Nasdaq 100 mit einem Minus von 5,7 Prozent das Schlusslicht. JPMorgan-Analyst Mark Murphy bezeichnete die Entwicklung im vierten Geschäftsquartal zwar als robust, monierte aber, dass die ersten Aussagen zum neuen Geschäftsjahr 2023/24 hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.
Für Tesla-Konkurrent Rivian geht es um knapp 7 Prozent hoch. Der Telekomriese AT&T wird für seine Flotte im Rahmen eines Pilotprogramms zur Reduzierung der Transportemissionen Elektro-Fahrzeuge von Rivian kaufen. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
(Mit Material von dpa-AFX)