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Ukraine-Krise befeuert Ölpreise – Brent nahe der 100-Dollar-Marke

Ukraine-Krise befeuert Ölpreise – Brent nahe der 100-Dollar-Marke
Foto: Shutterstock
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Marion Schlegel 22.02.2022 Marion Schlegel

Die Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat die Ölpreise am Dienstag stark steigen lassen. Es wurden jeweils die höchsten Stände seit Herbst 2014 markiert. Für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April mussten bis zu 99,50 US-Dollar gezahlt werden. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung kostete bis zu 94,94 Dollar.

Bis zum Mittag zogen die Preise nicht mehr ganz so stark an. Sie lagen jedoch immer noch deutlich höher als am Vortag. Ein Fass Brent kostete zuletzt 98,01 Dollar und damit 2,62 Dollar mehr als am Montag. Ein Barrel WTI wurde zu 94,70 Dollar und damit 3,63 Dollar höher als am Vortag gehandelt. Auch die Erdgaspreise stiegen deutlich an.

Shell (WKN: A3C99G)

Der Russland-Ukraine-Konflikt dominiert das Geschehen an den Finanz- und Rohstoffmärkten. Russland hat die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Der russische Präsident Wladimir Putin ordnete die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten des Nachbarlandes an. Aus dem Westen kam scharfe Kritik. Die Europäischen Union und die USA kündigten Sanktionen an.

Mit Sanktionen des Westens nehme auch das Risiko von Unterbrechungen der russischen Öl- und Gaslieferungen zu, kommentierte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. Die hohe Abhängigkeit der EU von russischem Öl und Gas spreche zwar gegen Sanktionen in diesem Bereich. Allerdings könnte Russland, das zu den größten Ölproduzenten der Welt gehört, als Vergeltung die Liefermengen reduzieren.

BP (WKN: 850517)

Die Sorge über Lieferunterbrechungen aus Russland lasse auch die Preisdifferenzen zwischen den verschiedenen Kontraktfälligkeiten weiter steigen, erklärte Fritsch. Mit anderen Worten: Der Preisaufschlag für weiter in der Zukunft liegende Rohöllieferungen nimmt zu. "Auf zusätzliches Öl seitens der OPEC+ sollte man zumindest vorerst nicht zählen." Unlängst haben sich Vertreter aus mehreren Staaten des Erdölverbunds, darunter Saudi-Arabien und Irak, gegen eine Förderausweitung zur Begrenzung des Preisanstiegs ausgesprochen.

Dementsprechend gut präsentieren sich am heutigen Tag die Aktien der Ölkonzerne. BP gewinnt an der Londer Heimatbörse gut ein Prozent, Shell legt sogar 2,6 Prozent zu. Das Papier profitiert auch von einigen Kaufempfehlungen. Anleger lassen die Gewinne bei beiden Werten weiter laufen.

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