Silber tut sich nach wie vor schwer, in die Gänge zu kommen. Doch das hindert Anleger offensichtlich nicht, bei dem Edelmetall zuzugreifen. Die US-Münzanstalt jedenfalls meldet eine starke physische Nachfrage nach Silbermünzen. Der Januar war der stärkste Jahresstart seit 2017.
Die Verkaufszahlen der US-Münzanstalt zeigen, dass sie im vergangenen Monat fünf Millionen Unzen Silber verkauft hat, was den besten Jahresstart seit fünf Jahren darstellt. Den Daten zufolge ist der Absatz von Silbermünzen um 4,6 Prozent gegenüber 4,78 Millionen Unzen im Januar 2021 gestiegen. Der Januar ist traditionell der umsatzstärkste Monat für die US-Münzprägeanstalt. Nach Ansicht von Analysten ist es jedoch nicht überraschend, dass die Anleger wieder in den physischen Markt einsteigen, da der Druck auf die Verbraucherpreise weiter zunimmt und die geopolitische Unsicherheit in der Welt wächst.
„Insgesamt sehen wir weiterhin eine starke Nachfrage nach allen Edelmetallprodukten für den Einzelhandel, solange die Inflation ein Thema bleibt und wir uns den umstrittenen Zwischenwahlen in den USA nähern“, sagte Nicky Shiels, Edelmetallstratege bei MKS PAMP. Shiels erklärte, dass die Prämien für Silbermünzen in den USA bei etwa 8 Dollar pro Unze liegen, ein Hinweis darauf, wie robust die Nachfrage nach dem Edelmetall ist.
Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie bei der Saxo Bank, sagte, dass die unterdurchschnittliche Performance von Silber im Vergleich zu Gold es weiterhin zu einem attraktiven Metall für Investoren macht, das sie physisch besitzen können. Es sei ein erneutes Interesse an der physischen Nachfrage nach Gold und Silber beobachtet habe, da sich die Anleger angesichts der zunehmenden Ungewissheit über den Zustand der Weltwirtschaft Sorgen machten. „Wir haben keine Ahnung, wohin uns die Geldpolitik führen wird, und die geopolitische Situation mit Russland macht uns große Angst“, sagte er. „Wenn man glaubt, dass sich die Dinge verschlechtern werden, dann könnte es sinnvoll sein, einige physische Vermögenswerte zu halten.“
Silber ha im vergangenen Jahr enttäuscht und auch wenn die gestrige Bewegung beim Silberpreis sicherlich erfreulich gewesen ist, bleibt das Edelmetall angeschlagen. Ein Sprung über den Bereich von 25,30 bis 25,40 Dollar würde das Chartbild aufhellen. Doch letztlich geht es für die Bullen darum, den hartnäckigen Widerstandsbereich bei 28 Dollar zu knacken.