Wie das Silver Institute jüngst berichtet hat, ist die Nachfrage nach Silber im letzten Jahr deutlich angestiegen. Die physischen Investitionen markierten sogar zum fünften Mal in Folge ein neues Rekordhoch von 332,9 Millionen Unzen. Doch vor allem in der Industrie hat sich der Verbrauch stark erhöht. Das könnte schon bald zu einem Engpass führen.
Der industrielle Bedarf erreichte im Jahr 2022 mit 556,5 Millionen Unzen einen neuen Rekordwert, wobei die Dekarbonisierung der Energiegewinnung wesentlich dazu beitrug. Photovoltaik allein verbrauchte 140,3 Millionen Unzen Silber und der Bedarf im Solar-Sektor wird voraussichtlich weiter wachsen. Laut einer Studie von Wissenschaftlern der Universität von New South Wales werden Solarhersteller bis 2027 voraussichtlich mehr als 20 Prozent des aktuellen jährlichen Silberangebots benötigen. Bis 2050 wird die Produktion von Solarmodulen sogar etwa 85 bis 98 Prozent der bekannten Silbervorräte verbrauchen.
Während die Nachfrage nach Silber im vergangenen Jahr stieg, blieb das Angebot hingegen unverändert. Die Minenproduktion verbuchte einen Rückgang um 0,6 Prozent auf 822,4 Millionen Unzen, der durch Recycling ausgeglichen werden konnte.
Daraus resultierte ein Marktdefizit von 237,7 Millionen Unzen im vergangenen Jahr, das zweite in Folge. Das Silver Institute nannte es "möglicherweise das bedeutendste Defizit in der Geschichte" und stellte fest, dass "die kombinierten Defizite der letzten beiden Jahre die kumulierten Überschüsse der vorangegangenen elf Jahre ausglichen.“
Die jüngsten Daten des Silver Institute zeigen, dass der Silbermarkt enger wird. Deshalb dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Preise spürbar steigen. DER AKTIONÄR bleibt bullish und rechnet mit Kursen über 30 Dollar in diesem Jahr.