Silber – noch immer ist der kleine Bruder von Gold ein Underperformer. Doch in den vergangenen Tagen kam zumindest etwas Leben in den Silberchart. Aktuell flirtet Silber tatsächlich mit einem Ausbruch-Setup. Freilich, dieses muss sich nun auch entfalten. Die nächsten Tage werden spannend. Doch gelingt Silber der Ausbruch, dann könnte es tatsächlich schnell gehen. Und die Skeptiker dürften auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Der Silberpreis wurde durch die Coronakrise hart getroffen und sackte auf Kurse ab, die man zuletzt kurz nach der Jahrtausendwende gesehen hatte. Litt Gold vor allem darunter, dass bei vielen Investoren ein Liquiditätsengpass entstanden war, so waren die Probleme bei Silber vielschichtiger. Das Edelmetall ist anders als Gold nicht zum Großteil Anlagemetall, sondern dient rund zur Hälfte als Industriemetall. Und als die Wirtschaft aufgrund Corona lahmte, brach auch die Industrienachfrage ein. Zwar half es ein wenig, dass auch der Nachschub auf dem Weltmarkt ins Stocken geriet, als die großen silberproduzierenden Länder wie Mexiko den Shutdown ausriefen. Doch charttechnisch war der Schaden entstanden. In den vergangenen Wochen hat Silber bereits ein wenig Boden gut gemacht, doch die Bewährungsprobe steht jetzt an. Zunächst muss Silber den 16,20-Dollar-Bereich überwinden, um in die Widerstandszone vorzustoßen, die sich rund um den Bereich von 17,00 Dollar aufgebaut hat, gelingt der Ausbruch, ist der Weg in Richtung 20 Dollar – im Idealfall sogar 23 Dollar frei.
Viele haben Silber abgeschrieben. Doch das Edelmetall lebt, wenn auch noch mit einigen Krankheuten. Gelingt der Sprung über den 16,20-Dollar-Bereich, dann hat das Edelmetall das Potenzial, noch im Sommer kräftig zu überraschen. Jetzt ist es an den Bullen, zu zeigen, dass sie noch Kraft haben, diesen Widerstand aus dem Markt zu nehmen. Es wäre an der Zeit und auch im Interesse eines großen Edelmetall-Bullenmarktes, dass Silber in den kommenden Wochen die Führung in Sachen Performance übernimmt.