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Die Volksrepublik China hat zuletzt des Öfteren für die ein oder andere Überraschung am Rohstoffmarkt gesorgt. Doch die Meldung vom gestrigen Dienstag stellte einmal mehr alles in den Schatten: China will künftig die Entwicklung der Rohstoffpreise "kontrollieren" um die gestiegene Inflation zu bekämpfen.
Das ist passiert
Am gestrigen Mittwoch wurde der chinesische Erzeugerpreisindex veröffentlicht, und der hatte es in sich: Mit einem Anstieg von über neun Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 war das der schnellste Preisanstieg seit der Lehmann-Krise 2008 und übertraf damit die bereits ohnehin hohen Markterwartungen. Experten rechnen nun damit, dass diese Preiserhöhungen mindestens bis zum Jahresende anhalten werden. Die steigenden Rohstoffpreise weltweit sorgen bereits seit Wochen für Unruhen in den einzelnen Märkten, da viele Unternehmen von der Heftigkeit der Preisbewegungen überrascht wurden und nicht vorbereitet sind.
China überrascht mit Hammer-Meldung
Auf die Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten folgte dann der nächste Hammer: China teilte mit, dass das Land künftig die Preise für Mais, Weizen und Schweinefleisch kontrollieren und stabil halten möchte. Eingriffe von Notenbanken und Staaten in Währungs- und Aktienmärkten sind an sich nichts Ungewöhnliches, ein direkter Eingriff in den Rohstoffmarkt allerdings schon. Das knappe Rohstoffangebot weltweit ist größtenteils eine Folge der Covid-19 Pandemie. Zuerst haben die weltweiten Lockdowns die Produktionsstätten weltweit zum Erliegen gebracht, jetzt hat ein Wiedererstarken der einzelnen Volkswirtschaften die Nachfrage so stark angekurbelt, dass es zu enormen Lieferengpässen auf den Welthandelsmärkten gekommen ist. Die Folge: starke Preisanstiege in allen Rohstoffmärkten. Einige Marktteilnehmer rechnen sogar schon mit dem Beginn eines neuen Rohstoff-Super-Zyklus in dessen Verlauf die Rohstoffpreise in noch nie dagewesene Höhen klettern könnten.
Wie geht es jetzt weiter?
Eine Preiskontrolle der Rohstoffpreise ist aktuell kaum möglich. Dazu ist der Markt zu "eng", das bedeutet, dass die Anzahl der natürlichen Ressourcen beschränkt ist und nicht einfach mehr produziert werden kann. Auch hat China, laut einer in der letzten Woche von Goldman Sachs veröffentlichten Studie, sein Alleinstellungsmerkmal als größter Verbraucher von Rohstoffen in den letzten Jahren verloren. Bedeutet: Aus anderen Teilen der Erde kommt zusätzliche Nachfrage, die die Engpässe weiter verschärft.
Vergleicht man die Performance des Goldman Sachs Rohstoff-Index mit der des S&P 500 so ist zu erkennen, dass in den Rohstoffmärkten eigentlich noch nichts passiert ist. Das mögliche Kurspotential ist enorm.
Rohstoffpreise lassen sich langfristig nicht kontrollieren. Die gezielte Beeinflussung der Rohstoffpreisentwicklungen hat in der Vergangenheit schon öfters zu Kursverwerfungen geführt und Leerverkäufer aus dem Markt gedrängt. China hat sein Alleinstellungsmerkmal als größter Rohstoffkäufer bereits verloren und die Nachfrage aus anderen Teilen der Erde wird nicht nachlassen. Die Pandemie allerdings wird weiter abflauen. Der Rohstoff-Investor rechnet mit weiter steigenden Rohstoffpreisen.
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