Die Ölpreise haben ihre deutlichen Vortagesgewinne etwas ausgebaut. Am Dienstagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 78,93 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 40 Cent auf 75,97 Dollar zu.
Am Montag hatten die Ölpreise nach einem durchwachsenen Start im Handelsverlauf deutlich zugelegt und das höchste Niveau seit Ende November erreicht. Börsianern zufolge setzten die Anleger darauf, dass die Nachfrage nach Rohöl den verschiedenen coronabedingten Störungen in den globalen Lieferketten trotzen dürfte.
Ende November hatten Sorgen vor den konjunkturellen Auswirkungen der sich rasch ausbreitenden neuen Omikron-Variante des Coronavirus die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Mittlerweile legen Studien eine möglicherweise geringere Krankheitsschwere nahe, sodass an den Finanzmärkten zum Jahresende hin eine freundliche Stimmung herrscht.
Der Handel bleibt jedoch nervös. Schließlich dürfte insbesondere der Transportsektor unter möglichen weiteren Einschränkungen leiden, berichtet dpa-AFX. Dies wiederum könnte auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Auch die Aktie von Royal Dutch Shell kann von den wieder anziehenden Ölpreisen profitieren. Nach der Konsolidierung zuletzt zieht das Papier in dieser Woche wieder an. Das Papier profitert aber auch weiter von einer positiven Analysteneinschätzung. RBC hat die B-Aktie von Shell nach dem Abstimmungsergebnis auf der Aktionärsversammlung Mitte Dezember auf "Outperform" mit einem Kursziel von 2.500 Pence belassen. Die Zustimmung der Anteilseigner zur Vereinfachung der Aktienstruktur und Verlegung des steuerlichen Hauptsitzes des Ölkonzerns nach London sei überwältigend gewesen, schrieb Analyst Biraj Borkhataria in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Am 28. Januar werde voraussichtlich der letzte Tag sein, an dem die Doppelaktien gehandelt werden, womit dieser Prozess früher als erwartet abgeschlossen würde. Zudem falle er mit der Veröffentlichung der Jahreszahlen am 3. Februar zusammen. Damit sei das Management in einer guten Position, um Pläne für einen groß angelegten Rückkauf bekannt zu geben.
Ein Neueinstieg bei Shell drängt sich zwar derzeit nicht auf, Anleger, die aber bereits investiert sind, können ihre Position weiter mit einem Stopp bei 15,70 Euro laufen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)