Der Goldpreis springt am frühen Nachmittag wieder über die Marke von 2.000 Dollar. Silber nähert sich zumindest wieder der 23-Dollar-Marke. Der Grund: Die US-Arbeitsmarktdaten sind schwächer ausgefallen als von Volkswirten erwartet. Die US-Wirtschaft hat im Oktober 150.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen.
Für Gold sind das zunächst gute Nachrichten. Der starke US-Arbeitsmarkt hatte für die US-Notenbank stets das Hintertürchen für weitere Zinsanhebungen offengelassen. Doch sollte auch der Arbeitsmarkt nun zur Schwäche neigen, dürfte das Thema Zinsanhebungen endgültig ad acta gelegt werden. Nachdem die Fed am Mittwoch die Zinsen unverändert gelassen hat, wurden ohnehin immer mehr Stimmen laut, die ein Ende des Zinsanhebungszyklus sahen. Für die nächste Sitzung der Notenbank am 13. Dezember dieses Jahres sehen aktuell 80,4 Prozent der Befragten nach dem FedWatch Tool weiterhin einen unveränderten Leitzins von 5,25 bis 5,50 Prozent. Nur 19,6 Prozent gehen von einem Zinsschritt von 25 Basispunkten aus.
Technisch könnte Gold damit den zweiten Wochenschluss über 2.000 Dollar in Folge verbuchen. Nachdem der Widerstand bei 1.980 Dollar überwunden wurde, hat sich das Blatt weiter in Richtung der Bullen gedreht. Ein Angriff auf das Allzeithoch – gleichzeitig ein Dreifachtop – bei 2.075 Dollar wäre nun die logische Folge. Ob dieses Allzeithoch im ersten Anlauf geknackt werden kann ist aber fraglich. Ein Rücksetzer wäre aus technischer Sicht allerdings kein Beinbruch.
Zudem fehlt aktuell nach wie vor die Stärke von Silber, die man bei einer Rally gerne sehen würde. Auch die Goldminen machen noch nicht den Eindruck, als würden sie der Stärke von Gold trauen. Dennoch: Aus Bewertungsgesichtspunkten sind die Goldminen-Aktien historisch günstig bewertet. Auch wenn die Zahlen zum dritten Quartal durch die Bank eher durchwachsen ausgefallen sind, sind die Bilanzen stark und die Dividendenrenditen hoch. Mutige Anleger setzen auf eine Rally der Minenaktien.