Obwohl die Société Générale ihre Goldposition leicht reduziert hat, bleibt sie weiterhin optimistisch für das Edelmetall. Denn die französische Bank geht davon aus, dass die Fed ihren Straffungszyklus beenden wird, obwohl die Inflation weiterhin deutlich über ihrem Zwei-Prozent-Ziel liegt. Ihr kurzfristiges Kursziel liegt bei 2.000 Dollar.
"Die Kerninflation bleibt hartnäckig hoch und die Fed dürfte in der Nähe ihres Zyklus-Hochs sein. Da die Aussichten auf eine mögliche Rezession in den USA in die Ferne rücken, erhält die Fed die Gelegenheit (und die Verpflichtung), die Zinsen länger hoch zu halten, um die Inflation zu bekämpfen. Dies sollte die realen Zinsen hoch halten und – zusammen mit dem starken Dollar – Gegenwinde erzeugen. Diese dürften unserer Ansicht nach den Goldpreis bis zum Ende dieses Jahres auf rund 2.000 Dollar pro Unze begrenzen", erklärten die Rohstoffanalysten der Bank in ihrem aktuellen Bericht.
Bis Ende 2024 sehen die Experten den Preis pro Unze auf 2.200 Dollar steigen, da Anleger erkennen sollten, wie schwer es für Zentralbanken sein wird, die Kerninflation auf ihre Ziel von zwei Prozent zu senken.
"Da die einfachen Lösungen im Kampf gegen die Inflation bereits umgesetzt wurden, gehen wir davon aus, dass der Goldmarkt höhere Prognosen für die künftige Verbraucherpreisinflation einpreisen muss. Infolgedessen erwarten wir, dass der Goldpreis bis Ende 2024 in unregelmäßigen Schritten auf 2.200 Dollar pro Unze steigt. Der Markt dürfte seine Erwartungen an die künftige Inflation mit den makroökonomischen Nachrichten anpassen. Zudem sehen wir in unserem erwarteten Szenario einer mäßigen US-Zinsentwicklung den Dollar an Wert verlieren - ein zusätzlicher bullisher Faktor, der Gold zusammen mit anderen in Dollar denominierten Vermögenswerten stützen sollte", sagten die Analysten.
Angesichts der bestehenden Negativfaktoren hält sich der Goldpreis zwar wacker, was zwar dafür spricht, dass das Edelmetall umso höher steigt, wenn diese nachlassen. Doch aus kurzfristiger Sicht ist ein tieferes Tief nicht ausgeschlossen.