Nachdem der Goldpreis gestern bereits im Future über der Marke von 1.800 Dollar geschlossen hat, schickt sich aktuell auch der Spot an, diese Marke zu überwinden. Und wenn es nach den Analysten von Bloomberg Intelligence geht, dann gibt es wenig, was den Goldpreis auf seinen Weg in Richtung 1.900 Dollar stoppen kann.
„Es ist logisch zu erwarten, dass Gold in einem Umfeld beispielloser Lockerung der Zentralbanken die meisten Vermögenswerte übertrifft, und wir gehen davon aus, dass das Edelmetall in den meisten Szenarien die Oberhand behält.“, schrieb Mike McGlone, Senior Commodity Strategist bei Bloomberg Intelligence. Seiner Ansicht nach wird eine langsamere Erholung der Wirtschaft als einige erwarten für Druck bei den Rohstoffkursen sorgen. Die einzige Ausnahme: Gold. Das Edelmetall ist auf Kurs, sein Hoch aus dem Jahr 2011 zu erreichen. „Die Trends bei den steigenden Metall- und sinkenden Rohstoffpreisen scheinen fest verwurzelt zu sein, wobei das Coronavirus zusätzliche Impulse gibt. Unsere Grafik zeigt den starken Anstieg des Verhältnisses von Gold zum BCOM-Spot-Index, der 1980 seinen Höhepunkt erreichte, als der Verbraucherpreisindex (VPI) fast 15 Prozent erreichte “, erklärte McGlone.
Grundsätzlich bleibt DER AKTIONÄR positiv für den Goldpreis. Gold findet aktuell ein praktisch ideales Umfeld vor. Die Notenbanken drucken Geld, die Inflationserwartung dürfte steigen. Die Schulden der Staaten schießen auf immer neue Hochs und ein Ausstieg aus der seit mittlerweile über einem Jahrzehnt andauernden expansiven Geldpolitik scheint schlicht und ergreifend eine Illusion zu sein. DER AKTIONÄR glaubt aber nicht, dass der Anstieg linear sein wird. Gold dürfte sich mit den üblichen Auf und Abs in den kommenden Wochen und Monaten nach oben arbeiten. Tatsächlich scheint ein neues Rekordhoch rund um die US-Präsidentschaftswahl, die für neue Unsicherheiten sorgen dürfte, im November durchaus möglich. Anleger sollten Rücksetzer zum Auf- oder Ausbau ihres Goldengagements nutzen.