Der Goldpreis kann sich aktuell zwar leicht erholen. Doch wirklich überzeugend ist diese Erholung nicht. Vor allem die Minenaktien sehen noch nicht danach aus, als ob sie schon bereit sind, einen neuen Aufwärtstrend zu starten. Vor allem die Aussicht auf länger als erwartet steigende Zinsen belasten aktuell die Edelmetalle.
Die US-Notenbank muss angesichts der besorgniserregenden Inflationsdaten ihre Straffung fortsetzen, aber ihre Maßnahmen werden die Rohstoffe und den breiteren Markt belasten, warnte Mike McGlone, Makrostratege bei Bloomberg. „Die Fed strafft immer noch. Die Welt neigt immer noch zur Rezession", sagte McGlone im Gespräch mit dem Internetportal kitco.com. „Der Aktienmarkt und die Rohstoffe werden weiter nach unten gehen.“
„Es ist bedauerlich, aber es ist die einzigartige Phase des Zyklus“, sagte McGlone. „Es gibt nichts, was [die Fed] tun kann, außer die Geldpolitik zu straffen, obwohl sie die Geldpolitik bald lockern sollte... sie ist in dieser Übergangsphase der Inflation stecken geblieben.“ McGlone sagte, dass sich die Inflationszahlen verbessern werden und die Bedingungen in einem Jahr "sehr deflationär" sein werden.
Sobald diese Phase vorbei ist, erwartet McGlone, dass Edelmetalle glänzen werden. „Maximaler Schmerz vor dem Gewinn“, sagte McGlone. „Ich rechne fest damit, dass der Goldpreis in US-Dollar die Marke von 2.000 Dollar je Unze überschreiten wird und dann nicht mehr zurückschauen wird.“
Aktuell fokussiert sich der Markt wieder einmal darauf, dass die Zinsen bis Mitte des Jahres steigen könnten. Doch ob nun 5,25 oder 5,5 Prozent letztlich der Spitzensatz sein werden, spielt keine entscheidende Rolle. Die Zinsanhebungen sollten im laufenden Jahr zu Ende gehen. Und das wiederum dürfte dem Goldpreis in die Karten spielen. Gold hat gute Chancen, in den kommenden zwei Wochen einen Boden zu finden.