Der DAX dürfte am Dienstag zunächst an den schwächeren Wochenstart anknüpfen. 15 Minuten vor Handelsbeginn steht der deutsche Leitindex knapp ein Prozent tiefer be 11.540 Punkten. Neben der Entwicklung am Anleihemarkt steht auch die Griechenland-Frage wieder stärker im Fokus. Die Europartner wollen innerhalb der kommenden drei Wochen einen Kompromiss über ein Reformpaket mit dem pleitebedrohten Land finden. An diesem Dienstag setzen die Finanzminister ihre Beratungen im Kreis aller EU-Mitglieder fort. Auch die Berichtssaison nimmt nochmals Fahrt auf - unter anderem mit Bilanzen von ThyssenKrupp, K+S, der Post und der Allianz.
Schwache Ölwerte haben die New Yorker Börsen am Montag ausgebremst. Auch der neuerliche Einbruch an den internationalen Anleihemärkten sorgte für Unsicherheit. Nach der jüngsten Kursrally hätten Investoren aber ohnehin einen Gang zurückgeschaltet, sagten Händler. Kursgewinne bei einigen kleineren Werten konnten kein ausreichendes Gegengewicht bilden. Die wichtigsten Aktienindizes bewegen sich dennoch weiterhin in Schlagweite ihrer Höchststände. Der US-Leitindex Dow Jones ging knapp 0,5 Prozent tiefer bei 18.105 Punkten aus dem Handel.
An den asiatischen Aktienmärkten war das Bild am Dienstag uneinheitlich. Enttäuschende Geschäftsberichte von Unternehmen ließen die Börse in Tokio fallen. Der Nikkei-Index gab bis kurz vor Handelsschluss 0,33 Prozent nach. Auch im Hongkonger Hang-Seng-Index ging es leicht abwärts, während die Festland-Börsen in China ohne große Nachrichten moderat zulegten.
Vor dem Hintergrund des Schuldenstreits zwischen Griechenland und seinen Europartnern ist der Eurokurs bis zum Dienstagmorgen unter der Marke von 1,12 Dollar geblieben. Mit zuletzt 1,1172 bewegte sich die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum New Yorker Handel kaum. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1142 Dollar festgelegt; der Dollar kostete damit 0,8975 Euro.
Die Ölpreise haben sich am Dienstag kaum verändert. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Morgen 64,82 Dollar, neun Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um einen Cent auf 59,26 Dollar.
Apple weiter auf der Erfolgsspur: Analysten vergeben neues Kauf-Votum
Die schweizerische Großbank UBS hat die Einstufung für Apple in einer ersten Reaktion auf die iWatch auf "Buy" mit einem Kursziel von 150 (aktueller Kurs: 126,32 Dollar) Dollar belassen. Das neue Produkt des Technologieunternehmens sei "schön aber kein Muss", schrieb Analyst Steven Milunovich in einer Studie vom Montag. Das treffe seine Erwartung. Langfristig könnte sich das aber ändern und im Reifeprozess könnte die Uhr ein unentbehrliches Internet-Werkzeug werden, so der Analyst.
Deutsche Post nach Zahlen unter Druck – die Details
Mehr als 2,5 Prozent verliert die Aktie der Deutschen Post am Morgen, nachdem das Unternehmen die Zahlen für das vergangene Quartal veröffentlicht hat. Demnach haben hohe Umbaukosten im Frachtgeschäft und der Lieferkettenlogistik der Deutschen Post in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen leichten Gewinnrückgang eingebrockt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Überschuss um fast eineinhalb Prozent auf 495 Millionen Euro, wie der DAX-Konzern am Dienstag in Bonn mitteilte. Während der Umsatz getrieben vom starken Dollar um fast neun Prozent auf 14,8 Milliarden Euro zulegte, blieb auch vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 720 Millionen Euro ein Prozent weniger Gewinn übrig als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt höhere Profite erwartet.
K+S: Starke Zahlen – was macht die Aktie?
Die Aktionäre von K+S haben heute guten Grund zur Freude. Denn der DAX-Konzern hat mit seinen Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres positiv überraschen können. So haben höhere Preise und der schwache Euro dem Düngemittel- und Salzproduzent erheblich in die Karten gespielt.
Wirecard-Aktie: Erholung läuft – Nachkaufchance nutzen
Der Rücksetzer bis auf die 200-Tage-Linie bei 34,20 Euro war nur von kurzer Dauer. Im Anschluss haben die Analysten von Goldman Sachs und der HSBC das günstige Kursniveau genutzt, um ihre Kaufempfehlungen für die Aktie von Wirecard zu erneuern. Das Timing war gut. Kurz danach gab die MB Beteiligungsgesellschaft bekannt, Aktien im Wert von 5,3 Millionen Euro gekauft zu haben.
Manz: Schwaches Q1, starker Ausblick
Der Apple-Zulieferer Manz hat wie erwartet relativ schwache Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Die Umsätze lagen mit 54,0 Millionen Euro nur auf Vorjahresniveau. Das EBIT lag bei minus 9,4 Millionen Euro nach minus 5,7 Millionen Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Als Grund werden intensivierte Vertriebsaktivitäten, Aufwendungen für die Integration der Manz Italy sowie Währungseffekte aufgeführt.
Deutsche Bank: Das sind die entscheidenden Marken!
Die Aktie der Deutschen Bank hat am Montag ihren Erholungstrend fortgesetzt und mit einem leichten Plus den Handel beendet. Am Dienstag läuft das Papier schon wieder Gefahr, die jüngsten Gewinne abzugeben. Dies hängt aber in erster Linie mit dem Gesamtmarkt zusammen, der unter den schwächeren Vorgaben aus Übersee leiden dürfte.
Allianz: Der Euro-Schwäche sei Dank!
Gute Geschäfte mit einigen Vorsorgeprodukten, hohe Erträge aus Kapitalanlagen und der schwache Euro haben der Allianz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erheblich geholfen. So befeuerten Währungsgewinne und die Kursgewinne bei Anleihen und Aktien das Ergebnis aus den Kapitalanlagen des DAX-Konzerns.
Biotech-Aktie Evotec startet durch: Prognose angehoben - und jetzt?
Die Aktie von Evotec kann man Dienstagmorgen einen kräftigen Kurssprung von mehr als vier Prozent verbuchen und damit die insbesondere psychologisch wichtige 4-Euro-Marke zurückerobern. Grund ist die jüngste Prognose-Anhebung des Konzerns. Wegen eines lukrativen Vertrages mit dem Pharmakonzern Sanofi passt das Biotechnologie-Unternehmen Evotec sein Umsatzziel für das laufende Jahr nach oben an.
Leoni: Schwacher Jahresstart – Aktie kaufen
Leoni ist wie erwartet schwach in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Umsatz kletterte zwar um 9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag von Januar bis März 2015 mit 35,2 Millionen Euro jedoch deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert von 50,6 Millionen Euro. „Die Ergebnissituation wird sich im laufenden Jahr signifikant verbessern“, so der Leoni-Vorstand.
(Mit Material von dpa-AFX)