Einen Tag vor wichtigen geldpolitischen Entscheidungen sind die DAX-Anleger auf Nummer sicher gegangen und haben Kasse gemacht. Der deutsche Leitindexbeendete am Mittwoch den Handelstag mit einem Minus von 0,63 Prozent auf 11.190 Punkte. Die Investoren warten gespannt auf die Verlautbarungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. "Die Erwartungen sind hoch, das Enttäuschungspotenzial damit aber auch", schrieb Marktanalyst Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Markets. Die Vorfreude auf noch mehr Billiggeld hatte die Aktienkurse zuletzt deutlich angetrieben.
Am Vormittag hatte sich das Börsenbarometer nach Inflationsdaten aus der Eurozone noch bis auf rund 11.330 Punkte von seinem Vortagesrückschlag erholt. Investoren hätten die Daten als Bestätigung der erwarteten Ausweitung der Billiggeldpolitik der EZB interpretiert, hieß es. Angesichts des verhaltenen Börsenstarts an der tonangebenden Wall Street aber bröckelten die Kurse hierzulande wieder ab.
Der MDAX gab um 0,23 Prozent auf 21.389 Punkte nach. Am Vortag hatte er zwischenzeitlich ein Rekordhoch erklommen. Der Technologiewerte-Index TecDAX hingegen stieg um 1,62 Prozent auf 1.873 Punkte, angetrieben unter anderem von einem Kurssprung beim Zahlungsabwickler Wirecard.
Royal Dutch Shell, BP, OMV und Co: Spannung vor der OPEC-Sitzung
Am Freitag treffen sich die Mitglieder der Organization of the Petroleum Exporting Countries, kurz OPEC, in Wien, um über die künftige Höhe der Förderquoten zu diskutieren. Das Ergebnis des Treffens könnte erheblichen Einfluss auf den Ölpreis und die Aktien von Royal Dutch Shell, BP und Co haben.
RWE: Analystenstimmen und Details zur geplanten Aufspaltung
Nach Bekanntgabe der geplanten Konzernaufspaltung ist die RWE-Aktie am Dienstag regelrecht explodiert. Das Feedback der Analysten ist allerdings durchwachsen. Am Mittwochvormittag gehört der Versorger-Titel deshalb wieder zu den schwächsten Werten im DAX.
VW-Aktie: Gewinnmitnahmen und Downgrade von S&P
Angesichts des Absatzeinbruchs in den USA läßt die VW-aktie etwas Luft ab. Für weiteren Abgabedruck könnte einem Händler zufolge die Abstufung der Kreditwürdigkeit von VW durch die Ratingagentur S&P sorgen. Diese könnte etwas auf der Stimmung der Investoren lasten. Statt "A-" vergibt S&P nur noch ein "BBB+" an die Wolfsburger. Die Geschäftsaussichten für VW hätten sich eingetrübt, das Image der Marke sei schlechter geworden.
Das steckt hinter dem 7-prozentigem Kursanstieg bei Yahoo
Der Internetpionier Yahoo könnte eventuell sein Kerngeschäft abstoßen, wie das Wall Street Journal berichtet. Von heute Mittwoch bis Freitag will das Unternehmen über diese strategische Entscheidung beraten. Die Aktie reagiert auf diese Überlegungen mit einem satten Kurssprung: sieben Prozent!
Top-Gewinner GFT Technologies: Aktie auf 14-Jahreshoch – sollten Anleger die Gewinne mitnehmen?
Mit einem Kursplus von rund 150 Prozent steht die Aktie von GFT Technologies sowohl im TecDAX- als auch im HDAX-Ranking auf Rang 3 hinter ADVA Optical (277 Prozent) und SMA Solar (201 Prozent). Auch heute können die GFT-Papiere weiter zulegen.
Credit Suisse: DAX positive Ausnahme
Die Schweizer Großbank Credit Suisse wird vorsichtiger für den globalen Aktienmarkt. Insgesamt laute die Empfehlung nun leicht übergewichten, schrieb Analyst Andrew Garthwaite in seinem Marktausblick auf 2016.
Bayer: „Eine fast perfekte Mischung“
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat Bayer mit "Kaufen " und einem Kursziel von 149 Euro in die Bewertung aufgenommen. Hingegen sind die Experten der US-Großbank Citigroup nun nicht mehr so positiv für die Anteilscheine des Pharma- und Agrarchemiekonzerns gestimmt.
(Mit Material von dpa-AFX)