Die Schweizer Großbank Credit Suisse wird vorsichtiger für den globalen Aktienmarkt. Insgesamt laute die Empfehlung nun leicht übergewichten, schrieb Analyst Andrew Garthwaite in seinem Marktausblick auf 2016.
Das sei die vorsichtigste strategische Einschätzung seit 2008. Dennoch bleibt der Experte insgesamt zuversichtlich und sieht leichtes Aufwärtspotenzial. Es sei angesichts teilweise negativer Zinsen schwierig, Alternativen zu Aktien zu finden.
US-Aktien erschienen mittlerweile fair bewertet und es gebe zunehmend Gegenwind von der Konjunkturseite, etwa durch mögliche Leitzinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Außerhalb der USA seien die Aktienbewertungen allerdings noch nicht sonderlich anspruchsvoll.
Im Vergleich zu anderen Regionen der Welt rät Garthwaite, die USA unterzugewichten und Japan etwas weniger überzugewichten. Damit werde Kontinentaleuropa zum Favoriten, also der Region mit dem stärksten "Übergewichten"-Votum. Innerhalb Kontinentaleuropas stufte er den deutschen Aktienmarkt auf "Übergewichten" hoch.
Der DAX schneide vergleichsweise gut ab, wenn der Eurokurs falle, schrieb Garthwaite. Die Gemeinschaftswährung dürfte wegen der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Druck bleiben. Zudem könnte das Wirtschaftswachstum Deutschlands positiv überraschen. Rückenwind lieferten dabei die Zuwanderung sowie die Geldpolitik.