Sorgen über die Krise in der Ukraine dürften dem deutschen Aktienmarkt den Wochenauftakt verhageln. Der Broker IG taxierte den DAX vor Handelsbeginn 0,81 Prozent tiefer auf 9240 Punkte. Damit dürfte sich der jüngste Abwärtstrend des deutschen Leitindex fortsetzen: in der vergangenen Woche hatte er fast vier Prozent eingebüßt. In der Ostukraine spitzt sich die Lage weiterhin gefährlich zu. Am Montagmorgen (8.00 Uhr MESZ) endet ein Ultimatum der Übergangsregierung in Kiew an die prorussischen Separatisten, die Waffen niederzulegen und die besetzten Verwaltungsgebäude zu räumen. Vor diesem Hintergrund dürften die Investoren ihre Risiken reduzieren, sagte IG-Marktstratege Chris Weston.
Die Vorgaben sind eher durchwachsen: Der Future auf den Dow Jones Industrial verlor seit dem Xetra-Schluss am Freitag 0,63 Prozent und die Börsen Asiens fanden keine einheitliche Richtung. Auf Konjunktur- und Unternehmensseite geht es zum Wochenstart eher ruhig zu. Am frühen Nachmittag rückt die US-Berichtssaison mit Zahlen der Citigroup wieder stärker in den Blick.
BMW und VW mit Gewinnen: Aktien stark
Auch wenn Opel seine Verluste stark eingedämmt hat: Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen verliert der Autobauer noch immer mit jedem Fahrzeug Geld. Pro Kaufvertrag setzte Opel/Vauxhall demnach im vergangenen Jahr 607 Euro in den Sand - allerdings nach 1.341 Euro im Vorjahr. Damit kommt Opel deutlich besser voran als Konkurrent Ford Europa, der mit 891 Euro den höchsten Verlust pro verkauftem Neuwagen von allen untersuchten Autobauern einfährt - und der gegenüber dem Vorjahr (minus 967 Euro) kaum Fortschritte erzielt hat.
Allianz-Aktie: Verspätete Ralley-Fahrt?
Die Allianz steckt ihr Geld angesichts des anhaltenden Zinstiefs zunehmend in große Immobilienkomplexe und Aktien. "Wir gehen verstärkt in reale Werte", sagte Allianz-Chef Michael Diekmann dem Berliner "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Ihren Immobilienanteil baut die Allianz derzeit stark aus und setzt dabei unter anderem auf große Bürogebäude oder Einkaufszentren in Metropolen wie New York, Paris oder Amsterdam. In Deutschland gehört bereits das Einkaufscenter Europa Passage in Hamburg oder das Bürohaus "mainBuildung" in Frankfurt am Main zur Allianz. Ziel der Allianz ist es nach eigenen Angaben, ihr Immobilienvolumen von rund 22 Milliarden auf 30 Milliarden Euro zu steigern.
Aixtron-Aktie: UBS als Spielverderber Kursziel gesenkt!
Die Aktie des Spezialmaschinenbauers Aixtron zählte am Freitag zu den wenigen Werten auf dem Frankfurter Börsenparkett mit einem positiven Vorzeichen. Doch die gute Laune der Aktionäre könnte sich am Montagmorgen schon wieder verflüchtigen, denn von Analystenseite gibt es keine guten Meldungen. Zudem hat die US-Technologiebörse Nasdaq am Freitag ihren Abwärtstrend fortgesetzt.
Ukraine-Krise: Die Flucht zurück in Gold
Sowohl Goldman Sachs als auch Morgan Stanley haben sich in den vergangenen Tagen pessimistisch mit Blick auf den Goldpreis geäußert. Eines ihrer Argumente: Die Spannungen zwischen Russland und der Ukraine werden aus dem Fokus der Anleger verschwinden. Doch das Gegenteil ist der Fall. Mehr und mehr wird deutlich, dass es sich um ein Pulverfass handelt.
(Mit Material von dpa-AFX)