Am Freitag hatte E.on-Finanzvorstand Michael Sen die künftige Dividendenpolitik des Energieriesen in Frage gestellt und die E.on-Aktie damit unter Druck gebracht. Am Montag scheinen die Anleger das aber schon wieder vergessen zu haben.
E.on stellt künftige Dividendenzahlungen wegen der vielen Probleme in der Branche und den möglichen Kosten für den Atomausstieg auf den Prüfstand. Es müsse sehr genau geprüft werden, was dies alles für die Finanzkraft, die Investitionen und Dividendenpolitik zu bedeuten habe, sagte Finanzvorstand Michael Sen der Nachrichtenagentur Bloomberg, die das Interview am Freitag wenige Minuten vor Ende des Xetra-Handels veröffentlichte.
Für das Jahr 2015 sollen wie angekündigt 50 Cent je Aktie ausgeschüttet werden. Wie es in den kommenden Jahren aussieht, sei aber noch offen. Beim Blick in die Zukunft sei es heute mehr denn je wichtig, die eigenen Annahmen und Ziele regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen, sagte Sen.
In der vergangenen Woche hatte der Branchenkollege RWE wegen Milliarden-Abschreibungen und einem Verlust von 200 Millionen Euro die Dividende zusammengestrichen. Entsprechend hoch ist nun die Spannung, wenn E.on am 9. März seine Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegt.
Nach den Aussagen des Finanzvorstandes ist die E.on-Aktie am Freitag 4,5 Prozent schwächer aus dem Handel gegangen. Am Montagmorgen gehört der Versorger-Titel aber wieder zu den Top-Gewinnern im DAX. Noch vor der Bilanzvorlage könnten allerdings die Vorschläge der Atom-Kommission zur Finanzierung des Atomausstiegs für Zündstoff sorgen. DER AKTIONÄR bleibt daher bei seiner Verkaufsempfehlung.
(Mit Material von dpa-AFX)