Bislang gibt es keinerlei Erkenntnisse darüber, ob auch Daimler vom Abgasskandal betroffen ist. Zuletzt hat der Autobauer den französischen Behörden wegen hoher Abgaswerte bei Tests im Realbetrieb Rede und Antwort gestanden. Dabei stellte das Unternehmen klar, dass keine betrügerische Software zum Einsatz gekommen sei.
Morgen wird Daimler seine Jahreszahlen vorlegen. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten rechnen im Vorfeld mit einem Gewinn von 8,34 Euro (Vorjahr: 6,08 Euro) je Aktie und einem Umsatz von 147,02 Milliarden Euro (Vorjahr: 129,87 Milliarden Euro). Für 2016 dürfte der Gewinn auf 8,86 Euro je Aktie un der Umsatz auf 153,24 Milliarden Euro ansteigen. Die Aktie weist auf dem aktuellen Kursniveau ein 2016er-KGV von 7 auf.
Parallelen erkennbar
Analyst Harald Hendrikse von der US-Investmentbank Morgan Stanley sieht im Kursverlauf der letzten Wochen Parallelen zum Jahreswechsel 2007/08. Damals habe sich die Aktie des Autobauers von der fundamentalen Entwicklung abgekoppelt. Hendrikse hat das Papier auf „Equal-weight“ belassen, jedoch erscheint ihm die Aktie attraktiv, sodass bis zur nächsten Zahlenvorlage eine zehnprozentige Rallye durchaus möglich sei. Allerdings dürfte 2016 das letzte Erholungsjahr für Daimler sein, weshalb der Analyst eine Phase der Kurserholung zum Verkauf nutzen würde.
Laut Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg dürften die Daimler-Resultate solide und der Ausblick auf 2016 verhalten optimistisch ausfallen. Die Einstufung hat Tonn auf "Buy" mit einem Kursziel von 98 Euro belassen.
Auch wenn die Daimler-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau hochattraktiv ist – die Experten erwarten im Schnitt eine Dividende von 3,11 Euro (Vorjahr: 2,45 Euro) je Aktie – und die Analysten deutlich höherer Kurse für möglich halten, sollten Anleger den in Ausgabe 03/15 neben dem Kauflimit empfohlenen Stoppkurs bei 58,00 Euro beachten.
(Mit Material von dpa-AFX)