Je weiter die Aktienmärkte fallen, desto pessimistischer werden die Prognosen. Mitten in den gestrigen Absturz an den US-Börsen meldete sich der Société Générale-Analyst Albert Edwards zu Wort und prognostiziert einen Einbruch von 75 Prozent für den US-Aktienmerkt.
Albert Edwards sieht auf den Aktienmarkt ein Desaster zukommen, das noch größer als die Finanzkrise der Jahre 2007/2008 wird. Damals war der US-Aktienmarkt um gut 60 Prozent abgestürzt. Jetzt könnten es Edwards zufolge 75 Prozent werden. Das Kursziel für den S&P-500-Index sieht er bei lediglich 500 bis 550 Punkten.
Notenbank im Fokus
Das Hauptargument für seine düstere Prognose sieht Edwards in der Geldschwemme, mit der die US-Notenbank in den vergangenen Jahren den Markt geflutet hat. So haben sich in vielen Märkten Blasen bilden können. Nicht nur am Aktienmarkt, sondern auch etwa bei der US-Fracking-Industrie. Diesen künstlich getriebenen Märkten drohen jetzt massive Einbrüche, nachdem die Notenbank den Geldhahn zugedreht hat und die Zinsen wieder anhebt, schreibt Edwards in seiner neuen Studie.
Edwards warnt vor dem Abrutschen in eine weltweite Rezession, die dann von den Notenbanken nur schwer zu bekämpfen sei, weil die Zinsen bereits so niedrig und die Bilanzen schon zu stark aufgebläht seien.
Nicht zum ersten Mal
Erwähnt werden muss, dass die Edwards nicht zum ersten Mal vor einem Kollaps an den Finanzmärkten warnt. Bereits 2010 rief er für den S&P 500 ein Kursziel von 450 Punkten aus. Was folgte war einer der größten Bullenmärkte der Geschichte mit einem Anstieg von fast 100 Prozent. Aber dennoch sind einige Argumente des Analysten nicht von der Hand zu weisen.