Nach dem Allzeithoch im April hat die Dürr-Aktie zwischenzeitlich beinahe 50 Prozent an Wert verloren. Doch seit Oktober ist der Maschinenbauer in der Gunst der Anleger wieder gestiegen. Charttechnisch hat sich das Bild deutlich aufgehellt. Durch eine Akquisition will sich der MDAX-Konzern jetzt auch für die Zukunft besser aufstellen.
Mit dem Kauf der Software-Firma iTac stärkt Dürr die Digitalisierung seiner Produktion. iTac stellt Leittechnik her, mit der die immensen Datenmengen von Produktionsprozessen ausgewertet werden. Das Unternehmen mit 90 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 15 Millionen Euro wird komplett übernommen. Zum Kaufpreis machte Dürr keine Angaben. Branchenexperten zufolge dürfte dieser aber bei 30 bis 40 Millionen Euro gelegen haben. Die Firmenübernahme ist ein Schritt hin zur „Industrie 4.0“, also der Verschmelzung klassischer Produktion mit der digitalen Welt.
Spannendes Chartbild
Der mittelfristige Abwärtstrend bei Dürr ist bereits Ende Oktober gebrochen. Seit dem Sprung über diese Hürde bewegt sich der Kurs im Bereich zwischen 78 und 83 Euro. Trotzdem ist der kurzfristige Aufwärtstrend, der seit Ende September gültig ist, weiterhin intakt. Durch den jüngsten Rücksetzer im schwachen Marktumfeld wird dieser nun erneut getestet. Das verbesserte Chartbild würde sich noch einmal deutlich aufhellen, wenn die Unterstützung standhält und anschließend auch der Sprung über den Widerstand bei 83 Euro gelingen sollte.
Stopp beachten
Die Dürr-Aktie hat sich von den Tiefstkursen erholt. Langfristig bleibt der MDAX-Wert aussichtsreich. Das China-Geschäft läuft ordentlich und die Zahlen fielen zuletzt gut aus. Allerdings darf die VW-Krise bei Dürr als Hersteller von Fahrzeug-Lackieranlagen auch nicht unterschätzt werden. Investierte Anleger bleiben an Bord und beachten den Stopp bei 72 Euro. Neueinsteiger warten vorerst eine klare Richtung ab.
(Mit Material von dpa-AFX)