DER AKTIONÄR hatte bereits darüber berichtet: Alibaba wird bald ein eigenes Büro in Deutschland eröffnen. Nun wurden weitere Details bekannt. Wie das E-Commerce-Unternehmen mitteilte, sollte die Niederlassung in München angesiedelt werden. Die Geschäfte in Deutschland soll Ex-Karstadt.de-Chef Terry von Bibra leiten. Wann das Büro eröffnet werden soll, wurde zunächst nicht bekannt.
Bessere Produktauswahl für chinesischen Markt
Der Internet-Riese möchte durch die Expansion ein Einfallstor für internationale Unternehmennach China schaffen. Neben dem Büro in Deutschland ist auch eine Niederlassung in Frankreich (Paris) geplant. Diese „One-Stop Shops“ sollen dabei helfen, für die Unternehmen die am besten geeigneten Produkte für den chinesischen Markt zu identifizieren. Außerdem soll dadurch die Online-Bezahlung für chinesische Konsumenten erleichtert werden. „In Europa ist die oberste Priorität, uns mit den lokalen Partnern auszutauschen und den europäischen Marken, Verkäufern und Unternehmen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der chinesische Marken mit sich bringt“, so Michael Evans, Vorsitzender von der Alibaba Group.
Bewährtes Personal
Für eine erfolgreiche Expansion sei vor allem bewährtes Personal wichtig. „Wir haben starke Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien eingestellt, die sich in der Geschäftswelt bereits bestens bewährt haben“, so Evans. Der neue Deutschlandchef Terry von Bibra arbeitete bereits vor seinem Engagement bei Karstadt bei Amazon als Strategiechef und bei Yahoo als Deutschlandchef.
Yahoo will Kerngeschäft abstoßen
In dieser Woche wurde bereits bekannt, dass Yahoo, das an Alibaba beteiligt ist, sein Kerngeschäft abstoßen könnte. Bis Freitag berät das Unternehmen über die strategische Entscheidung. Sollte das Kerngeschäft tatsächlich veräußert werden, bedeutet das im Gegenzug, dass die Alibaba-Anteile behalten werden.
Einsteigen!
Die Alibaba-Aktie profitierte von den Yahoo-Neuigkeiten und setzte nach einer kurzen Verschnaufpause ihren Aufwärtstrend fort. Inzwischen notiert der Titel auf einem neuen Viermonatshoch. Das Überschreiten der 200-Tage-Linie erwies sich als nachhaltig. Anleger steigen aufgrund des charttechnischen Kaufsignals ein. Allerdings sollte wegen des volatilen chinesischen Marktes, der Einfluss auf die Entwicklung des Papiers hat, ein enger Stopp gesetzt werden.