Seit der Finanzkrise ist in der Bankenbranche nichts mehr wie es war. Viele Banken leiden immer noch massiv unter den Folgen der damaligen Erschütterungen. Doch für etliche Bank-Aktien war 2015 ein überaus erfolgreiches Jahr, für andere war es ein Horror-Jahr.
Die Banca Popolare di Milano ist bislang der große Gewinner 2015. Seit Jahresbeginn hat die Aktie der italienischen Bank 73 Prozent zugelegt. Allerdings war Banca Popolare di Milano davor lange eine einzige Enttäuschung. 2011, als die Eurokrise tobte, brach das Papier von einem Euro auf 0,22 Euro ein. Damals hatte der Markt Panik, dass nach Griechenland auch Italien in massive Schwierigkeiten geraten würde.
Mittlerweile redet kaum noch jemand von der Eurokrise. Italiens Wirtschaft geht es deutlich besser. Ministerpräsident Matteo Renzi erwartet nach dreijähriger Rezession 2015 ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent.
Das Chartbild der Banca Popolare di Milano hat sich merklich verbessert. Mittlerweile kämpft sich der Titel an das 5-Jahres-Hoch bei 1,04 Euro heran. Gelingt der Ausbruch, wäre das ein charttechnisches Kaufsignal.
Die Erste ist Zweiter
Nicht nur Italien, sondern auch Österreich zeigt sich spürbar verbessert. Österreichs Wirtschaft ist auch im dritten Quartal gewachsen – das Bruttoinlandsprodukt kletterte um 0,3 Prozent.
Infolge ist die Aktie der Erste Group Bank die zweitbeste europäische Bank-Aktie 2015. Seit Jahresbeginn steht bei dem Titel ein Plus von 48 Prozent zu Buche.
Trotzdem hat sich die Erste-Group-Aktie von ihrem Einbruch im Jahr 2011 immer noch nicht ganz erholt. Nach einer heftigen Gewinnwarnung war der Titel bis auf 10,35 Euro durchgereicht worden. Drei Monate zuvor hatte die Aktie noch bei 35 Euro gestanden.
Charttechnisch sieht es mittlerweile wieder sehr viel versprechend aus für die Erste Group. Der Widerstand im Bereich 30 Euro könnte bald genommen werden, womit die Aktie weitere Luft bis 35 Euro hätte.