Kaum hat sich die Stimmung für die Autowerte wieder etwas aufgehellt, schon kommt der nächsten Nackenschlag. VW gab am Dienstag auf Manipulationen bei den CO2-Werten bekannt. Das könnte die gesamte Branche erneut nach unten drücken. Anleger sollten das allen voran bei Daimler und BMW nutzen.
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) hat BMW nach den Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 106 Euro eingestuft. Die Münchner dürften nach den starken Quartalsresultaten ihre Jahresziele erreichen, schrieb Analyst Philippe Barrier. Sorgen über die Diesel-Nachfrage gebe es angesichts der weiter stabilen Nachfrage nicht.
Alles im Lot
BMW präsentierte am Dienstag gute Zahlen für das dritte Quartal. Umsatz plus 14 Prozent auf 22,3 Milliarden Euro, der Gewinn vor Steuern kletterte um 13 Prozent auf 2,26 Milliarden Euro. BMW-Chef Harald Krüger bestätigte zudem die Prognosen für das laufende Jahr. Neben der SocGen bestätigte auch Frank Schwope von der NordLB seine Kaufempfehlung für die BMW-Aktie. Sein Kursziel lautet 110 Euro.
Analysten sehen BMW gut positioniert
Dass BMW in punkto Marge vor allem hinter die Daimler-Tochter Mercedes-Benz zurückgefallen ist, stört viele Experten nicht. Vielmehr gilt der Blick in die Zukunft: „Der seit Mai amtierende CEO Harald Krüger wird jedoch bemüht sein, im Jubiläumsjahr 2016 mit hervorragenden Zahlen zu glänzen. Während die 3 großen deutschen Automobilproduzenten spätestens 2020 jeweils größter Premiumhersteller der Welt sein wollen, sollte jedoch gerade der jüngste Abgasmanipulationsskandal von Volkswagen einmal mehr deutlich machen, dass Größe kein Wert an sich ist. Viel wichtiger ist die Profitabilität eines Unternehmens“, so NordLB-Analyst Schwope in seiner aktuellen Studie.
Daimler vor BMW
Es bleibt dabei: Zwar sieht die BMW-Aktie nach dem Rücksetzer der gesamten Autobranche wieder deutlich besser aus, dennoch bleibt Daimler der Favorit von DER AKTIONÄR. Die Marge von Daimler ist im zweiten Quartal über zehn Prozent gestiegen, im dritten hat sich der Trend bestätigt. Damit liegt Daimler derzeit weit vor Audi und BMW.