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Update Deutsche Bank: Cryan greift knallhart durch - aber reicht das?

Update Deutsche Bank: Cryan greift knallhart durch - aber reicht das?
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 29.10.2015 Andreas Deutsch

Die Deutsche Bank will die Zahl ihrer Mitarbeiter radikal reduzieren. Bis 2018 sollen noch etwa 77.000 Vollzeitkräfte für den DAX-Konzern tätig sein, aktuell sind es rund 103 000. Die Dividende wird erstmal gestrichen.

John Cryan macht ernst. Der neue Chef von Deutschlands größter Bank wird die Zahl der Mitarbeiter deutlich reduzieren. Zusätzlich zum bereits beschlossenen Verkauf der Tochter Postbank will Deutschlands größtes Geldhaus netto rund 9.000 Arbeitsplätze in den eigenen Reihen streichen. Das teilte Deutschlands größtes Geldhaus am Donnerstag in Frankfurt mit.

Schrumpfen wird die Bank auch ihre internationale Präsenz. Die Deutsche Bank zieht sich aus zehn Ländern vollständig zurück: Argentinien, Chile, Mexiko, Peru, Uruguay, Dänemark, Finnland, Norwegen, Malta und Neuseeland. Der Sparkurs soll die Kosten um brutto rund 3,8 Milliarden Euro drücken. Die Kosten für den Umbau inklusive Abfindungen bezifferte das Geldhaus auf rund drei Milliarden bis 3,5 Milliarden Euro.

Es gehe darum, eine bessere Deutsche Bank zu schaffen, bekräftigte der seit Juli amtierende Co-Chef John Cryan bei seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt. Die Bank solle einfacher und effizienter werden. "Das bedeutet leider auch, dass wir einige unserer Filialen schließen, die Präsenz in einigen Ländern beenden und einige unserer Arbeitsplätze in kundennahen und in Infrastrukturbereichen abbauen müssen", erklärte Cryan. "Ich versichere ihnen, dass wir diesen Stellenabbau auf eine faire Art und Weise in Rücksprache mit unseren Betriebsräten vornehmen werden."

Das neue Management hat bereits in der Bilanz kräftig aufgeräumt. Das führte zu einem Rekordverlust von sechs Milliarden Euro im dritten Quartal. Zudem mussten etliche langjährige Manager gehen. Auch die Aktionäre trifft es: Die Bank streicht die Dividende für 2015 und 2016. Damit gibt es erstmals seit dem 1950er Jahren keine Ausschüttung für die Anteilseigner. An der Börse wurde das negativ aufgenommen. Die Aktie gab zuletzt mehr als ein Prozent nach.

Chance für Trader

Dass die Deutsche Bank sich aus mehreren Ländern zurückziehen wird, war abzusehen. Überraschend ist aber, dass gleich für zwei Jahre die Dividende gestrichen wird. Das belastet den Aktienkurs. DER AKTIONÄR hält diesen Schritt für besser als noch eine Kapitalerhöhung. Spekulativ orientierte Anleger bleiben am Ball.

(Mit Material von dpa-AFX)

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