Peinliche Überweisungspanne bei der Deutschen Bank: Ein Mitarbeiter des deutschen Marktführers hat im Juni einen Milliardenbetrag an den falschen Adressaten überwiesen. Die Aktie der Deutschen Bank fällt ans DAX-Ende.
Grund für den Fauxpas ein sogenannter Fat-finger-Fehler gewesen - ein Vertipper, bei dem zu viele Nullen eingegeben wurden. Im Umfeld der Bank hieß es, das Geld sei auf einem Zwischenkonto gelandet und sofort zurückgeholt worden. Niemand sei ein finanzieller Schaden entstanden. Laut Financial Times habe der Mitarbeiter 5,3 Milliarden Euro überwiesen.
Verursacher war dem Blatt ein relativ neuer Mitarbeiter im Bereich Devisenhandel. Die Bank meldete dem Bericht zufolge den Vorfall den Aufsichtsbehörden in den USA, Europa und Großbritannien. Bei Geschäften mit Hedgefonds sammelten Banken in der Regel die verschiedenen Transaktionen eines Tages und überwiesen das Geld am Ende des Handelstages.
Allerdings werfe die Panne die Frage auf, warum das Vier-Augen-Prinzip in dem Fall nicht gegriffen habe. Jedes Geschäft müsse von einem Mitarbeiter gegengeprüft werden. Zwar seien solche Fehler überraschend gängig, allerdings sei das Volumen außergewöhnlich, zitierte das Blatt zwei Branchenkenner. Das Geldhaus wollte den Bericht am Dienstag nicht kommentieren.
Chance für Mutige
Die Aktie der Deutschen Bank verliert am Dienstag 1,6 Prozent. Mit der Falschüberweisung hat dies allerdings nichts zu tun. Nach dem starken Handelstag gestern ist der Grund für die Kursgewinne eher Gewinnmitnahmen. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die Deutsche Bank bietet eine spannende, attraktive Investmentstory. Für spekulativ orientierte Anleger könnte sich der Aufbau einer ersten Position bei der Deutschen Bank lohnen.
(Mit Material von dpa-AFX)