Es hätte so schön werden können – doch dann gab es schon wieder eine neue Klage gegen die Deutsche Bank. Obwohl sich Deutschlands Marktführer gegen die Vorwürfe wehrt, droht die Aktie unter den Abwärtstrend zu fallen.
Die Deutsche Bank hat einen neuen Rechtsstreit am Hals: Die USA verklagen das Institut wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe. Die Bank habe in betrügerischer Absicht versucht, Geld durch ein Geflecht von Luftbuchungen und Scheinfirmen am US-Fiskus vorbeizuschleusen, erklärte Bundesanwalt Preet Bharara am Montag: "Das war nicht mehr als ein Hütchenspiel."
Der gefürchtete New Yorker Staatsanwalt fordert 190 Millionen Dollar (154 Mio Euro) Entschädigung von der Deutschen Bank und ihren mutmaßlichen Verbündeten, darunter das US-Institut Wells Fargo.
Die Deutsche Bank erklärte am Dienstag in Frankfurt, sie werde sich "energisch gegen die Vorwürfe zur Wehr setzen". Der Streit um die 14 Jahre zurückliegenden Geschäfte sei bereits 2009 mit der US-Steuerbehörde beigelegt worden. Es sei unverständlich, warum die Bank erneut wegen dieser Geschäfte beschuldigt werde. 2009 hatte die Deutsche Bank in dem Fall sechs Millionen Euro gezahlt.
Das Kursziel bleibt
Aktuell hat die Deutsche Bank für Rechtsrisiken drei Milliarden Euro zurückgelegt. Weitere Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten, für die noch keine Vorsorge getroffen ist, könnten hinzukommen. Das Institut gab diese im jüngsten Quartalsbericht mit 1,7 Milliarden Euro an. Gut möglich, dass die Deutsche Bank auch im kommenden Jahr Rückstellungen bilden muss. Trotzdem sieht DER AKTIONÄR mehr Chancen als Risiken für die Aktie. Im Januar beginnt sehr wahrscheinlich die EZB damit, im großen Stil Staatsanleihen zu kaufen. Das würde dem ganzen Bankensektor auf die Sprünge helfen. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet weiterhin 33 Euro, der Stopp sollte bei 21,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)