Europas größter Autobauer Volkswagen wird nach Überzeugung seines Chefs Martin Winterkorn in diesem Jahr konzernweit erstmals mehr als 10 Millionen Fahrzeuge verkaufen. "Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich erstmals mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen, dieses große Ziel hatten wir eigentlich erst für 2018 angestrebt", sagte Winterkorn der Bild am Sonntag. "Unser großer Wachstumsmarkt ist natürlich China. Dort werden wir in diesem Jahr voraussichtlich 3,6 Millionen Autos verkaufen, von denen übrigens weit über 90 Prozent vor Ort in China gebaut werden."
Chinas Wachstum kühlt ab
Allerdings rechnet VW schon 2015 auf dem weltgrößten Automarkt China mit spürbarer Abkühlung. "Auch dort wird es zu einer Normalisierung kommen", hatte der für China zuständige Vorstand Jochem Heizmann der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Peking gesagt. "Wenn wir die nächsten fünf Jahre sehen, dann gehen wir davon aus, dass das einstellige Wachstumsraten sein werden, nicht mehr zweistellige." Dennoch werde das Land weiterhin "auf deutlich höherem Niveau sein, als sonst irgendwo größere Automobilmärkte auf der Welt". In China verkauft der VW-Konzern schon heute gut ein Drittel (37 Prozent) seiner Pkw und leichten Nutzfahrzeuge. Dass der China-Anteil für Volkswagen und damit auch die Abhängigkeit von dem Markt weiter zulegen, gilt als absehbar.
Kaufstudien
In den letzten Wochen gab es gleich mehrere Kaufstudien für die VW-Aktie. Kepler Cheuvreux die Einstufung für die Volkswagen-Vorzüge auf "Buy" mit einem Kursziel von 194 Euro belassen. Die Credit Suisse hat ein Kursziel von 265 Euro ausgegeben.
Daimler-Aktie läuft besser
Die VW-Aktie hat sich in den letzten Wochen von den Tiefs gelöst. Verantwortlich dafür waren unter anderem die guten Zahlen für das dritte Quartal, sowie erste Erfolge in den USA. Hier wurden erstmals seit 18 Monaten wieder mehr Autos verkauft. Dennoch: Vor einer Investition in die VW-Aktie muss das Papier erst einen nachhaltigen Aufwärtstrend ausbilden und Relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt aufbauen. Favorit im Autosektor bleibt nach wie vor die Daimler-Aktie. Als spekulative Depotbeimischung eignet sich Tesla.