Kryptowährungen einfach mit Bargeld kaufen, das verspricht Bitcoin Depot. Der Betreiber von Krypto-Geldautomaten arbeitet aktuell an seinem Börsengang und will dafür mit dem SPAC GSR II Meteora Acquisition fusionieren. Bei dem Deal kommen die Amerikaner auf eine Bewertung im hohen dreistelligen Millionenbereich.
Insgesamt betreibt Bitcoin Depot nach eigenen Angaben über 7.000 Krypto-Geldautomaten (ATM) in Nordamerika. Laut der Plattform Coin ATM Radar kommt das Unternehmen damit auf einen weltweiten Marktanteil von 19,1 Prozent.
Allerdings sind Krypto-Geldautomaten umstritten, da sie wiederholt mit Betrugsfällen in Verbindung stehen. In Singapur, einem der bislang krypto-freundlichsten Länder der Welt, wurden sie Anfang des Jahres verboten. Auch die britische Finanzmarktaufsicht FCA machte im März publik, dass Krypto-ATMs in Großbritannien illegal sind.
Befeuert von der massiven Expansion verbuchte Bitcoin Depot im Gesamtjahr 2021 ein Umsatzwachstum von 124 Prozent. Getrieben war diese Entwicklung insbesondere von einem massiven Sprung während der Bitcoin-Rally im ersten Halbjahr. Zwar wuchs die Amerikaner auch während des Kursverfalls der Kryptowährungen weiter, allerdings deutlich langsamer. Im ersten Halbjahr 2022 setzte das Unternehmen 322 Millionen Dollar um, was gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Plus von nur mehr 30 Prozent bedeutet.
Setzt Bitcoin Depot dieses Wachstum fort, ergibt sich bei der Fusion, die den Automatenbetreiber mit 885 Millionen Dollar bewertet, ein KUV von 1,2. Der Deal mit GSR II Meteora bringt dem Unternehmen bis zu 320 Millionen Dollar ein. Ein PIPE-Investment wurde bislang nicht abgeschlossen.
Bitcoin Depot ist ein Schwergewicht im Markt der Krypto-Geldautomaten. Die kritische Haltung der Aufsichtsbehörden könnte allerdings zum Problem beim Wachstum über den nordamerikanischen Markt hinaus werden. Zusätzlich hat sich das Umfeld für Krypto-Aktien mit dem Kursverfall der Coins deutlich eingetrübt. DER AKTIONÄR bleibt bei Bitcoin Depot daher an der Seitenlinie.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate ein-gegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.