Mit einem Minus von über sieben Prozent ist die Aktie der Commerzbank am Donnerstag als größter Verlierer im MDAX aus dem Handel gegangen. Schuld daran ist auch die Krise bei Wirecard.
Grund dafür seien die engen Geschäftsbeziehungen, die das Institut zu Wirecard unterhält. Nach Informationen des Handelsblatts ist die Commerzbank einer der „Lead Arranger“ eines Bankenkonsortiums, das dem Zahlungsabwickler im Juni 2018 eine revolvierende Kreditlinie von 1,75 Milliarden Euro gewährt hat. Insgesamt sei an dem Konsortium eine zweistellige Zahl an Geldinstituten beteiligt.
Dabei dürfte es sich um einen Teil der Kredite in Höhe von rund zwei Milliarden Euro handeln, die seitens der Banken gekündigt werden könnten, falls der der Konzern bis zum morgigen Freitag (19. Juni) keinen testierten Abschluss vorlegen kann (DER AKTIONÄR berichtete). Dass diese Darlehen in einem solchen Fall über Nacht gekündigt werden, sei aber eher unüblich, meldet die Zeitung unter Berufung auf Finanzkreise.
Eine erste Konsequenz hat die Commerzbank allerdings bereits gezogen: Die Analysten des Instituts haben angesichts der heutigen Entwicklungen und dem dramatischen Kurseinbruch von rund 62 Prozent die Bewertung für die Wirecard-Aktie ausgesetzt.
Notfalls Stoppkurs beachten
Im Sog des Wirecard-Desasters ist die Commerzbank-Aktie am Donnerstag um mehr als sieben Prozent gefallen und unter die 4-Euro-Marke gerutscht. Investierte Anleger sollten die weitere Entwicklung genau beobachten und bei weiteren Verlusten den Stopp bei 3,50 Euro beachten.
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Mit Material von dpa-AFX.