Nachdem die Commerzbank Cerberus Forderung nach zwei Sitzen im Aufsichtsrat zurückgewiesen hat, meldet sich der Großaktionär erneut zu Wort. Die Aktie scheint indes von der Auseinandersetzung zu profitieren. Neben positiven Signalen vom Gesamtmarkt dürfte die Hoffnung auf ein umfassenderes Sanierungspaket der Treiber für die Notierung sein.
Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg will Cerberus nun weitere Schritte vorbereiten, um eine signifikante Veränderung bei der Commerzbank herbeizuführen. Die Forderung nach zwei Sitzen im Aufsichtsrat sei nur ein erster Schritt gewesen. Das geht aus einem Schreiben an Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann hervor. Cerberus wolle seine Ressourcen nun anders einsetzen, um die gewollte Veränderung herbeizuführen.
Die Commerzbank gibt öffentlich dem Druck des Großaktionärs zwar nicht nach. Aber im Hintergrund laufen bereits Kalkulationen für weitere Kosteneinsparungen. Bisher wollte CEO Martin Zielke bis Ende 2023 600 Millionen Euro an Kosten einsparen und eine Eigenkapitalrendite von mindestens vier Prozent erreichen. Damit würde die Bank aber bei weitem ihre Eigenkapitalkosten nicht verdienen. Es wird erwartet, dass bei der Vorstellung der Quartalszahlen im August die Ziele angepasst werden. Der Vorstand hatte bereits bestätigt, dass es zu Anpassungen beim Sparprogramm kommen wird.
Die Commerzbank-Aktie dreht heute wieder auf und hat mit der 100-Tage-Linie bei 4,14 Euro einen wichtigen Widerstand geknackt. Damit wurde auch ein Kaufsignal ausgelöst. Das Ziel für die nächsten Tage liegt nun bei der 200-Tage-Linie um 4,77 Euro. Dort verläuft auch eine starke Widerstandszone. Langfristig sieht DER AKTIONÄR Kurse um 6,00 Euro als realistisch an. Wer noch nicht investiert ist, kann Rücksetzer abwarten und eine Position kaufen. Der Stopp liegt bei 3,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG:
Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.