+++ 10 Prozent Rabatt auf alle Börsenbriefe +++

Deutsche Bank und Commerzbank: Wie geht es nach dem EZB-Entscheid weiter?

Deutsche Bank und Commerzbank: Wie geht es nach dem EZB-Entscheid weiter?
Foto: Deutsche Bank
Deutsche Bank -%
Fabian Strebin 13.09.2019 Fabian Strebin

Die EZB hat auf ihrer gestrigen Sitzung unter anderem den Zinssatz für Notenbankeinlagen weiter abgesenkt. Er sinkt von -0,4 auf -0,5 Prozent. Gleichzeitig wurde aber ein Staffelzins eingeführt. DER AKTIONÄR erklärt, was das für die Banken bedeutet.

Gerade in Deutschland haben die Banken hohe überschüssige Liquidität, die sie kurzfristig bei der Notenbank anlegen. Seit 2014 werden darauf allerdings Strafzinsen fällig. Das Unternehmen Deposit Solutions hat nun in einer Studie errechnet, dass die Banken der Eurozone seitdem mehr als 21 Milliarden Euro Zinsen an die EZB gezahlt haben. Alleine im vergangenen Jahr fielen 7,5 Milliarden Euro an. Die deutschen Banken zahlten 2018 fast 2,5 Milliarden Euro. 

Mit der Senkung des Einlagesatzes auf -0,5 Prozent wird die Belastung nach Aussage des Bundesverbandes deutscher Banken auf 2,9 Milliarden Euro steigen. Allerdings hat die EZB nun einen Staffelzins für die Einlagen eingeführt. Bisher können die Banken ein Prozent ihrer Einlagen straflos bei der Notenbank einlegen. Künftig soll das Sechsfache der Mindestreserve von Zinsen befreit sein. Insgesamt ergibt sich damit für alle Banken wohl eine Entlastung von rund zwei Milliarden Euro. 

Für deutsche Banken rechnet der Vermögensverwalter Picet mit einer Entlastung von knapp 900 Millionen. Davon würde ein Teil natürlich auch auf die Deutsche Bank und die Commerzbank entfallen. Wie viel das genau ist jedoch unklar. Allerdings dürften die Ausnahmen die Banken nur von einem Teil entlasten. 

Kurzfristig stellt sich die Frage, ob die EZB-Maßnahmen helfen, einen Wirtschaftsabschwung abzuwenden. Der wäre wegen zunehmender Kreditausfälle und weniger Neugeschäft besonders schmerzlich. Die allgemeinen Belastungen durch die Niedrigzinsen sind durch den Staffelzins nicht weniger geworden. Beide Institute müssen noch den Beweis erbringen, wie sie profitabel arbeiten können. Aktuell sollten nur Trader aktiv werden.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €
Commerzbank - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern