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Deutsche Bank: Ritt auf der Rasierklinge

Deutsche Bank: Ritt auf der Rasierklinge
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Fabian Strebin 21.03.2022 Fabian Strebin

In der vergangenen Woche verzeichneten die europäischen Börsen die beste Performance seit November 2020. Doch die Lage bleibt weiter sehr volatil. Mit der Deutschen Bank hat sich Ende letzter Woche der erste große Player zu höheren Rückstellungen geäußert. CEO Christian Sewing sprach in einem Interview auch über die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs.

Die Deutsche Bank wird zusätzlich 100 Millionen Euro im ersten Quartal für mögliche Kreditausfälle zurücklegen. Das wurde Ende letzter Woche bekannt, DER AKTIONÄR berichtete. Nach Aussage von Finanzchef James von Moltke werde der Konzern in den ersten drei Monaten insgesamt zwischen 250 und 300 Millionen Euro Risikovorsorge bilden.

Sanktionen schaden auch dem Westen

Das wird nötig, weil die Gefahr wirtschaftlicher Folgen für den Westen langsam sichtbar wird. In einem Interview mit der WELT am Sonntag sagte CEO Christian Sewing: „Wir sollten die verkündeten Sanktionen zunächst einmal wirken lassen. Ob es schärfere Sanktionen brauche, müsse immer wieder neu überprüft werden.“ Denn: „Diese Sanktionen haben aber eben auch einen negativen Effekt auf uns, und das müssen wir durchhalten.“

Keine Rezession, aber...

Eine Rezession erwartet der Chef der Deutschen Bank zwar nicht, aber deutliche Einbußen beim Wachstum. „Der Konsum wird sinken, die Inflation wird trotzdem steigen und kann noch länger über fünf Prozent bleiben. Durch die gestörten Lieferketten wird das Angebot knapp, aber uns drohen auch Zweit- und Drittrundeneffekte auf der Nachfrageseite.“ Das Wirtschaftswachstum erwartet Sewing für das Gesamtjahr bei zwei bis drei Prozent, statt der ursprünglich angenommenen vier bis fünf Prozent.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Die Deutsche-Bank-Aktie hat einen Teil der Verluste seit Kriegsbeginn wieder wettmachen können. Die Unsicherheit bleibt dennoch hoch, gefährlich für den Konzern könnten vor allem wirtschaftliche Zweitrundeneffekte werden und weniger das direkte Engagement in Russland, was ohnehin gering ist.

Trader können auf einen Bruch der 200-Tage-Linie bei 11,20 Euro setzen. Anleger mit einem längeren Anlagehorizont bleiben weiterhin an der Seitenlinie.

Mit Material von dpa-AFX.

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