Die Deutsche Bank hat die größte Restrukturierung der letzten Jahre bekannt gegeben. Bis zu 18.000 Mitarbeiter sollen entlassen werden. Kurz nach der Bekanntgabe der Pläne wurden bereits 900 Mitarbeiter vor die Tür gesetzt. Dabei unterlief der Deutschen Bank allerdings eine Panne.
Laut Handelsblatt verloren die Betroffenen sofort ihren Zugang zu den Handelssystemen der Bank. Doch bei einigen Mitarbeitern vergaß man offenbar, die Email-Zugänge zu sperren. Die Financial Times berichtete, dass rund 50 Händler in New York und London noch Wochen nach ihrer Entlassung Zugriff auf ihre Emails gehabt hätten. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte dazu: „Der Zugang zu den Handelssystemen wurde umgehend abgeschaltet, als die Mitarbeiter über ihre Entlassung informiert wurden. Eine geringe Anzahl von Mitarbeitern hatte über persönliche Geräte für einen begrenzten Zeitraum weiterhin Zugriff auf ihre Firmen Emails.“
Kein Fehlverhalten festgestellt
Eine Email-Sperre ist deshalb wichtig, weil Mitarbeiter versuchen könnten, die Reputation ihres Ex-Arbeitgebers zu schädigen, Kunden abspenstig zu machen oder sensible Informationen zu verschicken. Die Bank hat den Emailverkehr überprüft und nach eigenen Angaben keine Informationen für Fehlverhalten gefunden.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf den Konzernumbau der Deutschen Bank. Für die Reputation der Bank wäre es günstig, wenn die Umbauarbeiten weitgehend reibungslos ablaufen. Das Ansehen ist durch zahlreiche Skandale ohnehin angekratzt.
Es bleibt abzuwarten, wie gut und schnell die Restrukturierung voranschreitet. Sie ist mit großen Umsetzungsrisiken und Unsicherheiten behaftet. Daher bleibt DER AKTIONÄR an der Seitenlinie und setzt die Aktie auf die Watchlist.