Der DAX muss nach dem Rekordhoch bei knapp über 17.000 Punkten vergangene Woche erst einmal durchschnaufen und das Erreichte verarbeiten. Die Deutsche-Bank-Papiere könnten dagegen heute erneut den Aufwärtstrend antesten, denn für kommendes Jahr hellen sich insbesondere in einem Segment die Perspektiven gerade auf.
Zwar ist das Geschäftsvolumen der Deutschen Bank im Bereich M&A-Beratung deutlich geringer als bei den großen Wall-Street-Banken aus den USA. Gerade dieses Segment hat das Management unter anderen aber für gezielte Übernahmen auserkoren. Denn der Vorstand will in den kommenden Jahren vor allem in Geschäftsbereichen mit überschaubarem Risiko wachsen. Dazu gehört das M&A-Segment.
Im April wurde zuletzt der Londoner Börsenmakler Numis zugekauft. Auf Unternehmensebene war es der größte Zukauf seit mehr als zehn Jahren. Numis ist unter anderem als Broker tätig und bietet darüber hinaus Beratung bei Firmenzukäufen und Aktienanalysen an.
Nachdem das Dealvolumen mit Beteiligung deutscher Firmen 2023 bisher um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrach, wie der Datenanbieter LSEG berichtete, sollte es 2024 wieder bergauf gehen. Maßgeblich dafür wären die zu erwartenden Zinssenkungen insbesondere in den USA.
„Der Markt erwartet für 2024 eine Zinssenkung um bis zu 100 Basispunkte. Das wird die Finanzierungsmärkte beleben und dürfte zu einer Belebung des M&A Markts führen“, sagt Julia Frank, die bei der US-Bank Citi für das Finanzierungsgeschäft in Deutschland zuständig ist, gegenüber dem Handelsblatt.
Kurzfristig setzen die Anzeichen einer Zinswende nach unten Bankaktien unter Druck. Dem kann sich auch die Deutsche Bank nicht entziehen. Im Vormittagshandel tendiert der Kurs in Richtung des Aufwärtstrends bei knapp unter zwölf Euro. Dieser wurde zuletzt am 29. November getestet, danach ging es für die Notierung wieder nach oben.
Die Chancen bleiben auch für das kommende Jahr positiv. Neueinsteiger warten derzeit ab, ob die Aktie den Trend verteidigen kann. Investierte beachten den Stopp bei 8,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Deutsche Bank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.