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Deutsche Bank: Erfolgt Kürzung der Boni auf Druck der EZB?

Deutsche Bank: Erfolgt Kürzung der Boni auf Druck der EZB?
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Fabian Strebin 23.01.2020 Fabian Strebin

Im Rahmen der Einsparungen bei der Deutschen Bank sollen auch die Boni für die Mitarbeiter sinken. DER AKTIONÄR berichtete. Am drastischsten sollen die Kürzungen im Investmentbanking mit 30 Prozent ausfallen. Vor dem Hintergrund des Konzernumbaus lassen sich die Zahlungen nicht mehr rechtfertigen. Das sieht wohl auch die EZB so.

Boni trotz Milliardenverlusten

Die Bonuszahlungen an Mitarbeiter sind in den letzten zehn Jahren bereits deutlich gesunken. Waren es 2010 konzernweit noch mehr als vier Milliarden Euro, gab es 2016 nur noch eine halbe Milliarde Euro. Allerdings stiegen die variablen Vergütungen für Mitarbeiter 2017 wieder auf knapp 2,3 Milliarden, obwohl die Bank einen Verlust von 810 Millionen Euro kassierte. 2018 waren es dann 1,9 Milliarden Euro für Bonuszahlungen. Es wurde der erste Gewinn seit 2014 eingefahren, mit knapp 340 Millionen Euro betrug er aber nur einen Bruchteil der Boni. Für vergangenes Jahr wird erneut ein hoher Milliardenverlust erwartet.

Gut fürs Image, schlecht fürs Geschäft?

Für die Deutsche Bank ist es ein zweischneidiges Schwert. Noch mehr Mitarbeiter als durch die Unruhen rund um den Konzernumbau könnten zur Konkurrenz wechseln, wenn die Bezahlung sinkt. Das wichtigste Argument ist und bleibt in der Branche die Vergütung. Das könnte gerade das Investmentbanking zusätzlich schwächen. Andererseits gab es in der Öffentlichkeit häufig Kritik wegen der üppigen Vergütung, die auch in Verlustjahren gezahlt wurde. Dem Image der Bank könnte die Reduzierung also helfen.

Kapitalausstattung in Gefahr?

Zudem soll die Bank durch die geringeren Boni 400 Millionen Euro sparen. Das würde CEO Sewing bei seinem ambitionierten Sparprogramm helfen. Bis 2022 sollen die bereinigten Kosten auf 17 Milliarden Euro sinken. Für das abgelaufene Jahr erwartet der Konzern 21,5 Milliarden Euro. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg kam der Schritt zur Kürzung der Boni auch durch Anraten der EZB. Die Notenbank, die zugleich die Finanzaufsicht über die Eurozonen-Banken ausübt, wolle sicherstellen, dass durch die Bonuszahlungen die Kapitalausstattung der Deutschen Bank nicht beeinträchtigt werde, so Insider.

Bei der Aktie stehen die Zahlen am kommenden Donnerstag (30. Januar) im Fokus. Klar ist, dass aufgrund von lahmendem Geschäft und großer Restrukturierungsmaßnahmen ein hoher Verlust für 2019 anfällt. Allerdings sollte es auch Meldungen zum Fortgang des Umbaus geben. DER AKTIONÄR rät vor Zahlen nur Tradern zum Einstieg.

Die Notierung probt heute den Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend bei 7,61 Euro. Es muss sich die kommenden Tage zeigen, ob das nachhaltig ist. Der nächste Widerstand liegt bei 7,89 Euro, eine Unterstützung bei 7,53 Euro. 

Deutsche Bank (WKN: 514000)

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