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21.05.2021 Fabian Strebin

Deutsche Bank gibt sich neue Klimaschutzziele: Vorreiterrolle sollte sich auszahlen

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Deutsche Bank

Trotz der Pandemie steht der Klimaschutz für viele Menschen nach wie vor im Fokus. Das zeigt sich im jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts oder der aktuellen Präferenz der Wähler. Alle Wirtschaftszweige müssen nun ihren Beitrag leisten, so auch die Finanzbranche. Neben nachhaltigen Anlagen spielt vor allem die Kreditvergabe eine zentrale Rolle. Die Deutsche Bank will hier nun ordentlich Dampf machen.

Die Summe von mehr als 200 Milliarden Euro an nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen will Deutschlands größtes Geldhaus nun bis Ende 2023 erreichen - zwei Jahre früher als zunächst geplant. „Wir müssen schnellstmöglich von Ambition zu Wirkung kommen“, sagte Konzernchef Christian Sewing gestern in Frankfurt. Seit Verkündung des 200-Milliarden-Ziels sei die Bank „deutlich besser vorangekommen“ als erwartet. Das war Mitte letzten Jahres, als das Ziel ausgegeben wurde das Volumen an nachhaltigen Finanzierungen und den Bestand an verwaltetem Vermögen in Anlagen, die Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung erfüllen (ESG), bis Ende 2025 auf insgesamt mehr als 200 Milliarden Euro steigern zu wollen.

Auch die Investmentbank wird grün

Von dem angestrebten Gesamtvolumen bis 2023 sollen 86 Milliarden Euro auf die Privatkundenbank entfallen, 30 Milliarden Euro auf die Unternehmensbank und 105 Milliarden Euro auf die Investmentbank. In allen Geschäftsbereichen sollen ESG-Angebote zum Standard werden. „Unser Ziel ist es, ESG zur neuen Normalität in der Deutschen Bank zu machen - im Dialog mit unseren Kunden, in unserem eigenen Geschäftsbetrieb, in all unseren Prozessen“, betonte Sewing. „Nachhaltigkeit wird so Teil unserer Unternehmenskultur.“

Die neue Haltung will die Bank auch in der Besetzung von Führungspositionen deutlich machen: Bis 2025 sollen diese zu 35 Prozent von Frauen besetzt sein, derzeit seien es 29 Prozent. Auch im eigenen Betrieb will die Deutsche Bank den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) verringern: Bis 2025 sollen die etwa 5400 Dienstwagen des Instituts auf dem Heimatmarkt 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen. Bis 2030 will die Bank die CO2-Emissionen ihrer Dienstwagenflotte auf Null senken.

Auch Banken setzen auf Nullemissionen

Damit liegt der Konzern voll im Trend, denn Klimaschutz wird in der Finanzbranche zunehmend großgeschrieben. Erst im vergangenen Monat starteten 43 Banken aus 23 Ländern, darunter neben Deutscher Bank auch Commerzbank und GLS, die „Net-Zero Banking Alliance“. Ziel der von der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms angestoßenen Allianz ist es, bis spätestens 2050 die CO2-Emissionen aus Geschäftsbetrieb sowie Kredit- und Investmentportfolios auf netto Null zu senken.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

An Klimaschutz und Nachhaltigkeit kommt nach dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Klimaneutralität niemand mehr vorbei. Gut, dass Sewing daher Tempo bei dem Thema macht und proaktiv die Deutsche Bank auf diesen Weg führt. Die Aktie strebt nun indes stark in Richtung von 12,00 Euro. In den kommenden Tagen könnte diese Marke fallen. Wer noch nicht investiert ist, wartet ab, bis das Niveau überwunden wird. Investierte können dabeibleiben: Steigende Zinsen am Anleihemarkt, Einsparungseffekte beim Umbau und gute Geschäfte im Investmentbanking sorgen für ein positives Sentiment.

Mit Material von dpa-AFX.

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