Bereits Ende vergangener Woche sank die Aktie der Deutschen Bank in Richtung der 200-Tage-Linie. Am Montag wurde diese gerissen. Zwar war das hauptsächlich marktgetrieben, doch ein Rebound erfolgte bisher nicht. Der Markt bewertet bei Banken die Situation aktuell neu.
Die Turbulenzen vor einer Woche an den US-Märkten haben fast alle Papiere, unabhängig von der Branche, nach unten gedrückt. Bei Banken waren es neben der Angst vor Kreditausfällen im Falle einer Rezession in den USA auch die Auswirkungen von schnellen Zinssenkungen der Notenbanken auf die Erträge.
Denn nun preisen Experten zunehmend mehr als nur den Einstieg in die Zinswende bei der Fed ein. Statt 25 Basispunkten werden laut Fed-Watchtool nun um 50 Basispunkte geringere Zinsen von den Terminhändlern für September eingepreist. Die Sorge am Markt besteht, dass die Notenbank „behind the curve“ ist, also die Leitzinsen zu spät senken könnte.
Da die konjunkturelle Lage in der Eurozone, insbesondere in Deutschland, alles andere als rosig ist, könnte die EZB die Zinsen ebenfalls schneller und stärker reduzieren, als das Anleger bisher auf dem Schirm hatten. Die für Banken wichtigen Nettozinserträge würde dann immer weiter sinken. Bei der Deutschen Bank wären vor allem die Privatkundensparte und die Postbank betroffen.
Belastend könnte sich auch das Urteil im Verfahren mit den Postbank-Altaktionären für das Finanzinstitut auswirken. Bisher besteht noch die Chance auf einen Vergleich, sodass die Rückstellung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro nicht komplett verloren ist. Noch diesen Monat könnte es zu einer Entscheidung kommen.
Die Aktie verliert heute erneut an Boden. In den letzten Tagen klebte der Kurs noch nahe bei der 200-Tage-Linie bei 13,17 Euro und es sah so aus, also würde ein neuer Angriff kurz bevorstehen. Anleger beachten den Stopp bei 12,00 Euro. Ein Neueinstieg ist derzeit nicht angezeigt.