2020 hat die Aareal Bank hart getroffen. Mit der Pandemie kam das Kerngeschäft - die Vergabe von Immobilienkrediten für Hotels und Büros - ins Stocken. Die Prognose wurde kürzlich gesenkt und CEO Hermann Merkens lässt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt mehrere Monate ruhen. Doch seit der Hoffnung auf einen Impfstoff ist der Knoten geplatzt.
Bei der Vergabe von Immobilienkrediten ist im kommenden Jahr Besserung in Sicht. Denn mit mehreren Impfstoffen dürfte es auch für Hotels und Einkaufszentren wieder besser laufen. Und damit für die Kreditvergabe der Aareal Bank. Die Ausfälle halten sich bisher noch in Grenzen, im dritten Quartal betrug der Anteil der notleidenden Kredite am Gesamtportfolio 3,8 Prozent. Gegenüber den Monaten davor war das ein Rückgang (4,3 Prozent).
Risikovorsorge vermasselt 2020
Die Prognose für das Gesamtjahr wurde vor knapp einer Woche indes gesenkt. Der Vorstand rechnet im laufenden Jahr nun nur noch mit einem Betriebsergebnis im Rahmen eines mittleren Millionenbetrags. Analysten erwarten rund 53 Millionen Euro Vorsteuerergebnis nach 248 Millionen Euro vor einem Jahr. Schuld sind die stark gestiegenen Rückstellungen für Kreditausfälle, 223 Millionen Euro statt 90 Millionen.
Das Jahr ist fast vorbei, für die Aareal Bank ist es gelaufen. Das vierte Quartal sollten Anleger abhaken, der Blick richtet sich auf 2021. Und da sollte sich das Bild deutlich aufhellen. Die Aktie hat bereits einen Teil der Erwartung vorweggenommen und die 200-Tage-Linie bei 17,91 Euro übersprungen. Nun kommen die Widerstände bei 19,00 und 19,30 Euro in den Fokus.
Das Papier ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Nach dem Kaufsignal an der 200-Tage-Linie können Neueinsteiger zugreifen. Der Stopp liegt bei 13,50 Euro.