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Michael W. Covel ist Trader durch und durch. Mit seinem Projekt Turtletrader.com, einer Plattform, auf der sich die besten Trader weltweit über ihre Investmentideen austauschen, ist er international bekannt geworden. Einer seiner Mentoren ist der berühmte Tom Basso, einer der erfahrensten und sachkundigsten Trendfolge-Trader der Welt. Zusammen vereinen sie mehrere Jahrzehnte Tradingwissen. Genau das teilen beide jetzt mit Ihnen. Im Buch „Das Trendfollowing-Mindset“ erklärt Covel die legendären Trading-Weisheiten von Tom Basso – darunter auch 7 Tradingfehler, die Ihnen im Fall der Fälle den Gewinn kosten können. Warum Sie diese also tunlichst vermeiden sollten, lesen Sie jetzt exklusiv hier bei DER AKTIONÄR+.
Sind erfolgreiche Trader klüger, weil sie in der Lage zu sein scheinen, Gewinne zu produzieren, während andere daran scheitern? Sind klügere Trader besser in der Lage, die geheimen Schlüssel zum erfolgreichen Trading zu finden? Viele Trader, die zu kämpfen haben, mögen erfolgreiche Trader für klüger halten, aber ich kenne keine Indizien, die diese Theorie stützen. Tatsächlich hat es in der jüngeren Vergangenheit mehrere Beispiele für das genaue Gegenteil gegeben, denn sehr kluge Menschen haben riesige Verluste produziert. Eleanor Laise schrieb in SmartMoney (Juni 2001) in einem Artikel mit der Überschrift „If We’re So Smart, Why Aren’t We Rich?“ über einen MENSA-Anlegerklub, dessen Mitglieder alle einen hohen Intelligenzquotienten hatten, jedoch in den 15 Jahren davor mit ihren Aktienanlagen eine extrem niedrige Rendite von 2,5 Prozent erzielt hatten. Im gleichen Zeitraum vollzogen die Aktien auf der ganzen Welt Rekordbewegungen.
Zu den Leitern von Long-Term Capital Management gehörten zwei Nobelpreisträger, als sich die Kapitalanlagegesellschaft durch Verschuldung in ein Finanzdebakel stürzte, das im August 1998 die Aktien- und Anleihemärkte erschütterte. Die Verluste waren so groß, dass zahlreiche führende Brokerhäuser einschreiten mussten, indem sie die Positionen der Firma auflösten und einen Teil der Verluste deckten, um die Unversehrtheit der Finanzmärkte zu bewahren. Michael Berger, eine zentrale Figur beim Debakel des Manhattan Investment Fund – bei dem die Anleger aufgrund misslungener Leerverkaufsstrategien während einer Hausse mehr als 400 Millionen Dollar verloren –, wurde als äußerst kenntnisreich und fähig sowie als sehr glaubwürdig beschrieben. Um diese massiven Verluste so lange vor den Anlegern zu verheimlichen, wie er es tat, war eine Menge brillantes Denken nötig. Und weshalb machen so viele intelligente Trader an den Märkten Verlust? In meinen 25 Jahren im Trading-Geschäft habe ich viele sehr kluge Menschen erlebt, denen es schwerfiel, einen Gewinn zu erzielen. Hier einige Fehler, die solche Trader häufig machen:
1. Nicht diversifizieren, weil sie wissen, dass sie richtigliegen. Kluge Menschen wissen, dass sie klug sind. Sie haben ihr Leben lang gute Noten bekommen, vielleicht auch ein paar Stipendien. Sie haben mehrere Studienabschlüsse. Sie haben sich obskure Informationen zu vielen Themen gemerkt. Wenn sie nicht aufpassen, kann ihnen das zu Kopf steigen. Und dann wird ihnen irgendwann die Lektion erteilt, dass sie den Markt nicht überlisten können.
2. Kein Einsatz einer Verkaufsstrategie. Kluge Menschen wissen, dass sie die Wahrscheinlichkeiten auf ihre Seite gebracht und ihre Hausaufgaben gemacht haben. Sie glauben nicht daran, dass sie scheitern könnten. Vielleicht sind sie zuvor in ihrem Leben noch nie mit etwas Bedeutendem gescheitert. Und wer braucht schon eine Verkaufsstrategie, wenn er weiß, dass er richtigliegt? Der Markt hat jedoch Mittel und Wege, solchen Menschen eine Lektion zu erteilen.
3. Durchschnittskostenmethode bei Verlustpositionen. Wenn die Investmentidee zuvor gut war, dann ist sie jetzt ein noch besseres Geschäft, weil man billiger kaufen kann. Der Markt kann aber immer tiefer fallen, einem schwere Schläge versetzen und einen manchmal auch aus dem Spiel werfen.
4. Der Glaube, ausführliche langfristige Studien könnten die Zukunft vorhersagen. Wie es im Haftungsausschluss immer so schön heißt, sind historische Ergebnisse kein Hinweis auf künftige Gewinne. Das stimmt tatsächlich und wird durch zahlreiche Studien von Tradern an zahlreichen Märkten, mit zahlreichen Strategien und über zahlreiche Zeiträume gestützt. Kluge Menschen meinen manchmal, indem sie immense Datenmengen hernehmen und zu Tode analysieren, könnten sie sich bei der Vorhersage des künftigen Marktgeschehens einen Vorteil verschaffen. Doch Donnerwetter kann und wird es immer wieder geben, wenn der Markt etwas tut, das er noch nie getan hat.
5. Die Überoptimierung einer Strategie anhand historischer Daten. Da kluge Trader die geistige Fähigkeit besitzen, alle möglichen Arten des Tradings zu durchdenken, können sie zahllose Zusammenstellungen von Parametern finden, anhand deren sie mit ihren Strategien und historischen Datenbanken „traden“ und damit wundervolle Ergebnisse erzielen können. Das führt im Allgemeinen zu dem Problem, dass sie die letzte Schlacht an den Märkten in ihren Simulationen ausfechten – und nicht mit der nächsten Marktsituation, auf die sie sich eigentlich konzentrieren sollten. Sie erstellen keine Was-wenn-Szenarien des möglichen Geschehens und bereiten sich daher nicht angemessen darauf vor.
6. Das Streben nach Perfektion. Intelligente Trader können sich derart viele bessere potenzielle Trading-Möglichkeiten ausdenken, dass sie manchmal den größten Teil ihres Lebens mit der Suche nach Perfektion verbringen, anstatt mit der besten Strategie zu traden, die sie im Moment haben, und anstatt dabei zu merken, dass sie sich auf lange Sicht mit deren Verbesserung beschäftigen können. Man hat nie die perfekte Handelsstrategie. Man sollte einfach täglich den bestmöglichen Versuch unternehmen und nie damit aufhören, zu versuchen, ihn zu verbessern.
7. Häufiges Ändern einer bestehenden verlustbringenden Handelsstrategie, um daraus eine „bessere“ Strategie zu machen. Kluge Menschen haben womöglich einen sehr wachen Verstand der alle möglichen neuen, besseren Arten des Tradings ersinnen kann. Manche dieser Trading-Methoden können sogar sehr kompliziert sein, sodass sie ihre intellektuelle Kampfkraft befriedigen. Wenn man jedoch davon ausgeht, dass alle Strategien ihre sonnigen und ihre trüben Tage haben, kann es sehr töricht sein, von einer verlustbringenden Strategie abzurücken. Eine momentan heiß wirkende Strategie kann schon bald eiskalt sein und die mittelmäßige Strategie dieses Jahres kann zum Star des nächsten Jahres werden.
Nachdem wir nun besprochen haben, wieso manche hochintelligenten Trader in der Trading-Schule durchfallen, hier ein Dutzend Empfehlungen, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen und die erfolgreiche Trader befolgen, um in ihrem Handwerk erfolgreich zu sein:
1. Eine Strategie erstellen, die man beim Trading zu verwenden gedenkt, und sie verstehen. Wenn man nicht weiß, warum man tut, was man tut, wie kann man da erwarten, dass man es auch weiterhin tun wird?Der Kauf eines Blackbox-Systems, das einen gewissen Gewinn aufweist, bietet einem nicht ...
Dies ist ein Auszug aus „Das Trendfollowing-Mindset“ von Michael W. Covel. Bestellen Sie jetzt Ihr persönliches Exemplar, einfach und unkompliziert über unseren Buch-Shop.
