TUI muss am 8. Februar – wenn die Q1-Zahlen kommuniziert werden – liefern. Die Kennziffern für 2021 waren alles andere als erfreulich. In elf Tagen findet zugleich die virtuelle Hauptversammlung (HV) statt. Da wird sich der Reiseveranstalter den Fragen der Aktionäre stellen. Und besonders ein Punkt auf der Agenda dürfte den Anlegern nicht gefallen.
Auch wenn es TUI-Boss Fritz Joussen immer wieder angedeutet hat – jetzt wird das Thema „Kapitalerhöhung“ durchaus konkret. Der Vorstand will sich nämlich im Rahmen der HV am Dienstag, 8 Februar 2022, (unter anderem) Vorratsbeschlüsse für weitere Kapitalerhöhungen absegnen lassen.
Damit wollen die Hannoveraner bis zu 1,7 Milliarden Euro erlösen, um die Nettoverschuldung (per 30. September: rund fünf Milliarden Euro) weiter zu drücken. Die jüngste Kapitalerhöhung im Oktober 2021 hatte dem Konzern, dessen Eigenkapital zwischenzeitlich negativ war, immerhin 1,1 Milliarden Euro eingebracht. Das Problem: Durch eine solche Kapitalmaßnahme wird die Beteilung der Alt-Aktionäre (weiter) verwässert – sofern sie nicht mitmachen.
Die jüngsten Analysteneinschätzung zu TUI sind indes zwiespältig. Während die englische HSBC das Kursziel von 2,70 auf 3,10 Euro bei einem „Hold“-Rating erhöht, rät die US-Bank Morgan Stanley zum "Untergewichten" und sieht den Kurs perspektivisch bei 1,80 Euro. Das wäre rund 40 Prozent Luft, und zwar nach unten.
Die TUI-Aktie verliert am Freitag rund ein Prozent und notiert bei 3,04 Euro.
TUI bleibt ein heißes Eisen. Aus Sicht des AKTIONÄR, der den Tourismus-Titel derzeit nicht auf seiner Empfehlungsliste hat, gibt es derzeit keine hinreichenden Kaufargumente - weder fundamental noch charttechnisch. Zudem drohen weitere Kapitalerhöhungen. Anleger bleiben daher besser außen vor.