Für TUI scheint es allmählich wieder aufwärts zu gehen. Nachdem zuletzt positive Signale aus England gekommen sind und die Hannoveraner auch das Ferien-Flugangebot ab Hamburg aufstocken wollen, erleichtert nun die EU den Reiseverkehr innerhalb ihrer Grenzen. Die TUI-Aktie legt zu, stößt aber an eine charttechnische Hürde.
Konkret: Künftig soll ein gültiges EU-Corona-Zertifikat für Reisen innerhalb des Staatenbundes wichtiger als das Infektionsgeschehen im Abreiseland sein. Die EU-Staaten einigten sich am Dienstag darauf, dass vom 1. Februar an nicht mehr entscheidend sein soll, von wo aus eine Reise startet – sondern, ob ein gültiger Impf-, Test- oder Genesenen-Nachweis vorliegt. Damit folgen die Staaten weitgehend einem Vorschlag, den die EU-Kommission vor zwei Monaten präsentiert hatte.
Neben in der EU zugelassenen Impfstoffen sollen der Einigung zufolge auch von der WHO oder nationalen Behörden akzeptierte Mittel ausreichen. Ein PCR-Test solle frühestens 72, ein Schnelltest 24 Stunden vor der Reise gemacht werden. Ein Genesenen-Zertifikat soll 180 Tage gültig sein. Wer kein Zertifikat hat, soll nach Ankunft einen Test machen.
Für Kinder gibt es Ausnahmen. Zusätzliche Beschränkungen solle es nicht geben. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte: "Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen."
Da sich die Omikron-Variante mittlerweile in ganz Europa verbreitet habe, soll zudem geprüft werden, die angesichts der Variante in manchen Mitgliedstaaten eingeführten Reisebeschränkungen aufzuheben.
Die TUI-Aktie gewinnt am Mittwoch zeitweise mehr als fünf Prozent auf 3,10 Euro. Rein charttechnisch steht nun der seit Sommer 2021 verlaufende Abwärtstrend (aktuell bei 3,12 Euro) höheren Kursen im Weg. Wird der überwunden, rückt die 200-Tage-Linie bei 3,29 Euro ins Blickfeld.
Die Zeichen mehren sich, dass der Tourismus 2022 einen Aufschwung erlebt. Inwieweit sich das in der Bilanz des Reiseveranstalters niederschlägt, bleibt abzuwarten. Am 8. Februar kommen frische Zahlen und womöglich ein (einigermaßen) konkreter Ausblick. Anleger bleiben weiter außen vor, erfahrene Trader können einen Zock mit dem hoch verschuldeten Touristik-Unternehmen riskieren, sobald die Aktie die 3,12-Euro-Marke nachhaltig überschritten hat.
(Mit Material von dpa-AfX)
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