TUI hat seit Mitte Juni rund 30 Prozent an Wert verloren. Da lag der Titel deutlich über der 5-Euro-Marke, und Hoffnungen auf eine relativ gute Sommer-Saison hatten Hochkonjunktur. Seitdem ist das Corona-Thema wieder verstärkt in den Vordergrund der Anleger gerückt. Immerhin hat es die Aktie des Touristik-Konzerns geschafft, den Bereich knapp unter der 4-Euro-Marke mehrfach erfolgreich zu verteidigen. Und fast täglich kommen News, die jedweden Fortschritt im Tagesgeschäft adressieren. So soll das Kreuzfahrt-Geschäft allmählich wieder anlaufen.
TUI Cruises hat bereits ein Kurzreisen-Programm ab Hamburg gestartet, und jetzt kommt auch der Abfahrtshafen „Kiel“ an die Reihe. Von dort aus stechen vom 31. Juli die Hochsee-Dampfer zu drei- bis viertägigen Kurzkreuzfahrten in See. Auch die TUI-Luxusschwester Hapag-Lloyd will in den kommenden Wochen mit einem ähnlichen Konzept wieder durchstarten.
Das Thema Corona hat der weltweit größte Reiseveranstalter dabei im Blick. So wurde für TUI Cruises ein 10-Punkte-Plan aufgestellt, der unter anderem eine auf 60 Prozent reduzierte Passagierkapazität an Bord, Abstandsregeln und besondere Hygiene-Maßnahmen umfasst.
Die TUI-Aktie quittiert diese jüngsten Fortschritt mit einem kleinen Plus und notiert knapp über der psychologisch wichtigen 4-Euro-Marke. Charttechnisch wäre darunter noch im Bereich zwischen 3,92 und 3,95 Euro Euro eine stärkere Unterstützungszone. Nach oben müsste die 50-Tage-Linie bei 4,34 Euro überwunden werden, damit sich das Bild technisch wieder aufhellt.
Herausfordernd bis sehr schwierig dürften aus Sicht des AKTIONÄR die kommenden Monate für TUI angesichts der unberechenbaren Corona-Pandemie bleiben. Für Investoren, die ein solides Investment suchen, ist der Touristik-Konzern nicht geeignet. Allenfalls Zocker können auf temporär positive Entwicklungen wetten.