Eigentlich hätte heute nach einem Gericht in Amsterdam auch der Western Cape High Court dem globalen Vergleich zwischen Steinhoff und diversen Klägern zustimmen sollen. Doch wieder einmal geht es für die von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterte Holding-Gesellschaft in die juristische Verlängerung.
Das Gericht in Südafrika hat seine Entscheidung über eine Zustimmung zu dem Vergleich auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund dafür seien „kürzlich erfolgte Einreichungen bestimmter Interventions- und Widerspruchsanträge“, heißt es in einer Meldung von Steinhoff.
Dahinter steckt hauptsächlich der gestern bereits thematisierte Streit mit den Tekkie-Town-Klägern (siehe weiterführende Beiträge). Vor diesem Hintergrund überrascht die Verschiebung der Gerichtsentscheidung nicht. Schließlich ergibt das Finalisieren eines globalen Vergleichs keinen Sinn, solange eine Liquidation Steinhoffs im Raum steht. Fortsetzung folgt …
Ein erfolgreicher Abschluss des Vergleichskapitels ist für Steinhoff überlebenswichtig. Anschließend könnte Steinhoff-Chef Louis du Preez das nächste existenzielle Thema in Angriff nehmen: das Aushandeln besserer Konditionen für die Milliarden-Schuldenlast, die Steinhoff zu erdrücken droht. Die Steinhoff-Aktie ist unterdessen weiter fest in Zockerhand. Der Kurs sackt heute zeitweise rund zehn Prozent ab. Anleger sollten das Spektakel von der Seitenlinie beobachten.