Adidas will dem Vernehmen nach in der Corona-Krise die Bundesrepublik um Geld bitten. Der DAX-Konzern wolle sich über die Staatsbank KfW mehr als eine Milliarde Euro leihen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die diskutierte Spanne liege bei ein bis zwei Milliarden Euro, über einen endgültigen Betrag wurde noch nicht entschieden, berichtet Bloomberg weiter.
Das Coronavirus trifft Adidas. Der Sport- und Bekleidungskonzern hatte zuvor bekanntgegeben, doch darauf verzichten zu wollen, die Miete für seine Geschäfte in Deutschland aussetzen zu wollen. Der Plan hatte dem DAX-Konzern erheblichen Gegenwind gebracht.
Adidas hatte im Zuge der Corona-Krise angekündigt, die Miete für die geschlossenen Läden in Europa ab April nicht mehr zu bezahlen. Man sei in Gesprächen mit den Vermietern. Daraufhin hatte es zum Teil harsche Kritik aus allen Teilen der Gesellschaft gehagelt. Im Internet gab es Boykott-Aufrufe.
"Deshalb möchten wir uns bei Ihnen in aller Form entschuldigen. Wir haben unseren Vermieter(innen) die Miete für April bezahlt. Fairness und Teamgeist sind seit jeher eng mit Adidas verknüpft und sollen es auch bleiben", heißt es vom Unternehmen.
Die Commerzbank hat das Kursziel für Adidas derweil von 294 auf 260 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Buy" belassen. Auch wenn die Geschäfte des Sportartikelherstellers durch die Virus-Krise erheblich Schaden nähmen, dürfte Adidas seine relative Stärke im Vergleich zu deutlich kleineren Konkurrenten in dieser Zeit dennoch ausbauen, schrieb Analyst Andreas Riemann in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Für 2020 und 2021 senkte er allerdings seine EBIT-Schätzung deutlich. Das China-Geschäft von Adidas sei vom Virus schwer getroffen.
Die Aktie von Adidas ist zuletzt wieder unter die psychologisch wichtige 200-Euro-Marke zurückgefallen. Sobald sich die Lage in der Corona-Krise spürbar verbessert, sollte der Titel sich aber wieder spürbar erholen können. Anleger sollten die Aktie von Adidas deswegen unbedingt im Auge behalten.
(Mit Material von dpa-AFX)