Der Sportartikelhersteller Adidas kämpft um sein gutes Image. Im Streit um ausgesetzte Mietzahlungen will der Konzern nun zumindest privaten Vermietern seiner Läden unverändert die Miete zahlen. Im Netzt gab es zuvor bereits Boykottaufrufe gegen Adidas. Die Anleger beruhigen sich und greifen am Montag bei der Aktie zu.
„Nur im Ausnahmefall sind unsere Vermieter Privatpersonen“, so Adidas-CEO Kasper Rorsted zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung, „wir haben sie ausgenommen, sie werden ihre April-Miete wie gewohnt erhalten.“
Damit reagiert Rorsted auf harte Kritik von mehreren Seiten. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nannte den Schritt von Adidas „eine völlig inakzeptable Botschaft“. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht sagte: „Wenn jetzt finanzstarke Unternehmen einfach ihre Mieten nicht mehr zahlen, ist dies unanständig und nicht akzeptabel.“
Die Corona-Hilfsgesetze böten dafür keine Grundlage. Es gelte weiterhin: "Mieter müssen selbstverständlich ihre Miete zahlen. Falls sie tatsächlich infolge der Krise in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann ihnen lediglich für einen begrenzten Zeitraum nicht gekündigt werden."
Ein Imageschaden ist in der eh schon extrem schwierigen Situation das Letzte, was ein Konzern gebrauchen kann. Deswegen tut Rorsted gut daran, zumindest privaten Vermietern die Miete zu zahlen. Die Adidas-Aktie steigt am Montag wieder über 200 Euro. Sobald sich die Lage in der Coronakrise spürbar verbessert, sollte der Titel wieder zur Outperformance ansetzen.