In einem freundlich gestimmten Gesamtmarkt mit Kursgewinnen beim Leitindex DAX, der immerhin ein neues Vor-Corona-Hoch bei rund 13.460 Punkten ansteuert, fallen Aktien der „Krisengewinner“ mit Kursrückschlägen auf. Am stärksten verliert das Papier von HelloFresh, wo es um acht Prozent nach unten geht.
Relativ parallel zur heutigen Kursentwicklung hat auch JPMorgan das Kursziel für die HelloFresh-Aktie von 40 auf 37 Euro gesenkt. Die Einstufung des Analystenteams der US-Bank wurde auf „Neutral“ belassen.
Nach Gesprächen mit der Führung des Kochboxenanbieters gehe man von einer etwas stärkeren Kundenbindung aus als bisher, schrieb Analyst Marcus Diebel in einer neu vorgelegten Studie. Er glaubt dennoch, dass die positiven Auswirkungen des coronabedingten Lockdowns im zweiten Halbjahr sowie zu Beginn des kommenden Jahres nachlassen werden.
Die Börse scheint mehr und mehr in Frage zu stellen, wie es bei HelloFresh nach Corona weitergehen könnte und wie sich das Wachstum in „normalen“ Zeiten gestalten wird. Sicherlich ist von deutlich steigender Zahl bei Abo-Kündigungen auszugehen. Die Kunden werden wieder verstärkt gefahrlos einkaufen und ihr Essen in Restaurants und Snackbars einnehmen können.
Die Aktie von HelloFresh steht möglicherweise vor einer Neubewertung. DER AKTIONÄR hat frühzeitig zum Kauf geraten (Ausgabe 14/2020), sodass Anleger immer noch über einen deutlichen Zwischengewinn von rund 54 Prozent verfügen. Anleger können investiert bleiben, sollten aber in den gegenwärtigen Preisschwüngen den Stopp bei 38 Euro beachten.
(Mit Material von dpa-AFX)