Die globalen Lieferkettenprobleme haben inzwischen auch Apple erfasst und den Tech-Riesen im abgelaufenen Quartal sechs Milliarden Dollar Umsatz gekostet. Für die Kunden bedeuten sie längere Wartezeiten, bis sie ihr gewünschtes Produkt in den Händen halten können. Besonders dramatisch ist die Lage jedoch bei einem Produkt.
Bis zu zwölf Wochen Lieferzeit müssen Kunden aktuell einkalkulieren, die das kontrovers diskutierte, exklusive Poliertuch von Apple kaufen wollen. Nach Recherchen der New York Times ist es damit aktuell das Apple-Produkt mit der längsten Lieferzeit. Selbst auf das iPhone 13 oder die brandneuen MacBook-Pro-Modelle, die im Oktober offiziell vorgestellt wurden, müssen Kunden in den USA und hierzulande „nur“ drei bis fünf Wochen warten.
Happige 19 Dollar beziehungsweise 25 Euro kostet das Mikrofasertuch, doch das scheint die Apple-Fans nicht zu stören oder gar abzuschrecken, im Gegenteil: Um das Accessoire ist im Internet ein regelrechter Hype ausgebrochen. Dass ihm die New York Times einen ausführlichen Artikel widmet, sagt bereits viel aus. Zudem gibt es auf Twitter und anderen Social-Media-Plattformen hitzige Diskussionen um das Tuch und bei Youtube posten Nutzer Unboxing-Videos und Erfahrungsberichte.
Neben sagenhaften Gewinnmarge, an die wohl kein anderes Apple-Produkt herankommt, liefert das Putztuch dem Tech-Riesen auch noch jede Menge Aufmerksamkeit. Ob von vorne herein beabsichtigt oder nicht: Apple ist damit ein Marketing-Coup gelungen.
Lieferprobleme belasten auch Apple
Bei aller Komik, die die Diskussionen um ein Stück Stoff begleiten, offenbaren sie doch die prekäre Lage der globalen Lieferketten. Selbst Apple kann sich dem nicht gänzlich entziehen, was sich einerseits in den Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal und andererseits auch in den Aussagen des Managements zum laufenden Weihnachtsquartal widerspiegelt.
Analysten verweisen jedoch darauf, dass Chip-Engpässe und Lieferschwierigkeiten ein temporäres Problem sind, das überdies alle Unternehmen und Branchen mehr oder weniger stark treffen. Ihre überwiegend positiven Einschätzungen zur Apple-Aktie haben sie daher nach den Zahlen bestätigt.
Auch DER AKTIONÄR bleibt auf lange Sicht optimistisch für Apple. Investierte Anleger geben daher kein Stück aus der Hand und bleiben dabei. Schnäppchenjäger können sich im Bereich der charttechnischen Unterstützung bei 140 Dollar für (Nach-) Käufe auf die Lauer legen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.