Apple hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss Zahlen für das vierte Geschäftsquartal (bis Ende September) präsentiert und trotz kräftigen Zuwächsen die Erwartungen der Wall Street verfehlt. Als Grund nennt der Tech-Riese insbesondere die anhaltenden Engpässe in den globalen Lieferketten. Die Aktie ist nachbörslich unter Druck.
Der Gewinn pro Aktie ist im abgelaufenen Quartal um fast 70 Prozent auf 1,24 Dollar gestiegen und traf damit exakt die Erwartungen der Analysten. Die Erlöse fielen trotz eines Anstiegs um 29 Prozent auf 83,4 Milliarden Dollar schmaler aus als die Schätzungen von durchschnittlich 84,9 Milliarden Dollar. Zur Begründung verwies Apple-Chef Tim Cook auf die länger als erwartet anhaltenden Lieferkettenprobleme bei iPhones, iPads und Macs.
Die daraus resultierenden Einbußen bezifferte Cook im Gespräch mit CNBC auf rund sechs Milliarden Dollar. Schuld daran seien die branchenweite Chipknappheit und COVID-bedingte Produktionsunterbrechungen in Südostasien gewesen.
Anhaltende Belastung, aber keine Prognose
Während sich Letztere zu Beginn des laufenden Quartals deutlich verbessert hätten, dauere der Chipmangel nach wie vor an, so der CEO. Dennoch rechnet Apple für das wichtige Weihnachtsquartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem „soliden Umsatzwachstum“. Eine konkrete Prognose hat das Management – wie seit Beginn der Pandemie – jedoch nicht veröffentlicht.
Nachdem die Apple-Aktie den regulären US-Handel 2,5 Prozent höher beendet hatte, muss sie den Tagesgewinn nachbörslich komplett abgeben. In der ersten Reaktion ist sie um bis zu fünf Prozent eingeknickt und pendelt sich nun rund dreieinhalb Prozent ein.
Lieferprobleme und der Chipmangel bremsen Apple aktuell etwas aus und drängen das nach wie vor beachtliche Wachstum in sämtlichen Geschäftsbereichen in den Hintergrund. Das Unternehmen ist jedoch gut aufgestellt, um diese schwierige Phase zu überbrücken.
An der langfristig positiven Einschätzung des AKTIONÄR hat sich auch durch die jüngsten Zahlen nichts geändert. Investierte Anleger können daher dabei bleiben. Vor einem Neueinstieg sollten Anleger jedoch eine Stabilisierung im Chart abwarten.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.