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Foto: Apple
29.10.2021 Nikolas Kessler

Apple: „Sogar Goliath fühlt den Schmerz“ – das sagen die Analysten zu den Zahlen

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Apple

Trotz Rekordumsätzen und einem kräftigen Gewinnsprung im September-Quartal fällt die erste Reaktion der Apple-Aktie auf das jüngste Zahlenwerk klar negativ aus. Die Analysten bewerten die Lage jedoch nicht ganz so dramatisch und äußern sich überwiegend positiv zur zurückliegenden und erwarteten Entwicklung des Tech-Konzerns.

Als einer der ersten hat sich Samik Chatterjee von JPMorgan zu Wort gemeldet und sein „Overweight“-Rating für die Aktie mit einem Kursziel von 180 Dollar bestätigt. Der Analyst verweist dabei insbesondere auf Aussagen des Apple-Managements, wonach nicht die Nachfrageseite der Grund für die verfehlte Umsatzprognose war, sondern globale Lieferkettenprobleme und der Chip-Mangel – und damit ein temporäres Problem, mit dem auch die Konkurrenz zu kämpfen hat.

„Die vom Management bestätigte, starke Nachfrage über das gesamte Produktportfolio hinweg bekräftigt unsere Erwartungen eines starken iPhone-13-Produktzyklus, die über den Erwartungen der Investoren liegen“, so Chatterjee. Zwar räumt er ein, dass sich diese aufgrund der Engpässe in den Lieferketten zeitlich etwas verschieben. Sein Institut erwarte dafür besser als bislang erwartete iPhone-Umsatz-Trends im Kalenderjahr 2022.

Darüber hinaus verwies der JPMorgan-Experte explizit auf die Umsätze im Service-Segment, die einen neuen Höchststand erreicht haben. Dies könne die Sorgen der Anleger hinsichtlich der weiteren Entwicklung dieser Sparte abmildern.

Goldman Sachs bleibt skeptisch

Goldman-Sachs-Experte Rod Hall ist von den Zahlen indes weniger angetan – er sprach von einem „schwachen Quartal“. Zudem sei für ihn noch nicht abzusehen, inwieweit die aktuelle Schwäche tatsächlich rein angebotsbedingt ist und ob nicht auch die Nachfrage darunter leidet – etwa, wenn Kunden angesichts längerer Lieferzeiten zu anderen Produkten greifen.

Er bleibt daher bei seiner neutralen Haltung und hat das Kursziel um zwei Dollar auf 142 Dollar angehoben.

Evercore ISI sieht Apple weiter auf Wachstumskurs

Amit Daryanani von Evercore ISI räumt ein, dass sich inzwischen selbst Tech-Riese Apple der globalen Chip-Knappheit nicht gänzlich entziehen kann. „Sogar Goliath spürt den Schmerz“, schrieb er in einer Reaktion auf die Zahlen. Er rechnet im Geschäftsjahr 2022 und darüber hinaus aber weiterhin mit einem EPS-Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.

Die Monetarisierung des Ökosystems – insbesondere in China – sowie neue Wachstumstreiber – wie etwa das Werbegeschäft – seien nach wie vor intakt und dürften Apple über Jahre hinweg weiteres Wachstum bescheren, heißt es in der Studie. Die Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 180 Dollar wurde entsprechend bestätigt.

Die Wall Street bleibt bullish

Die Q4-Zahlen und die Aussagen zur künftigen Entwicklung ändern nichts an der überwiegend optimistischen Haltung der Wall Street gegenüber Apple. Von kleineren Kurszielanpassungen abgesehen, haben alle Analysten ihre bisherige Einschätzung zur Aktie auch nach der Veröffentlichung bestätigt. Fast 80 Prozent der von Bloomberg befragten Analysten raten damit zum Kauf der Aktie.

Apple (WKN: 865985)

Auch DER AKTIONÄR bleibt optimistisch und geht weiterhin davon aus, dass Apple die temporären Herausforderungen durch die Lieferkettenprobleme meistern kann. Investierte Anleger können daher weiterhin dabeibleiben. Neueinsteiger legen sich im Bereich der 140-Dollar-Marke auf die Lauer.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple. 

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