Amazon muss eine bittere Niederlage in Indien einstecken. Der US-Konzern wollte vor Gericht verhindern, dass Reliance Industries den zweitgrößten Einzelhändler des Landes kauft. Mit diesem Versuch ist das Unternehmen von CEO Andy Jassy nun gescheitert. Damit ist klar, dass Amazon im wichtigen Wachstumsmarkt einen harten Weg vor sich hat.
Amazon investierte 2019 rund 200 Millionen Dollar in eine nicht börsennotierte Geschenkgutscheineinheit der Future Group, der Nummer Zwei im Einzelhandel hinter Reliance. Der unkonventionelle Deal war mit bestimmten Wettbewerbsverbotsklauseln verbunden. Mit dem Deal hoffte Amazon die Geschäftseinheit Future Retail kaufen zu können, sobald Indien ausländische Direktinvestitionen im Einzelhandel deregulieren würde.
Doch die Corona-Pandemie und dessen Folgen brachte Future dazu, gegen das Wettbewerbsverbot zu verstoßen. Das Unternehmen verkaufte sein Einzelhandelsgeschäft für 3,4 Milliarden Dollar an Reliance, womit die juristische Auseinandersetzung begann.
Die Niederlage vor Gericht zeigt, dass Amazon auf dem Weg zur Dominanz in Indien einige regulatorische Hürden nehmen muss. Der Konzern hat in den 27 Jahren seines Bestehens allerdings immer gezeigt, dass er mit Widrigkeiten klarkommt und äußerst flexibel reagieren kann. Investierte Anleger bleiben dabei.