Mehr China-Aktien für alle: Hongkong baut seine Verbindung zu den chinesischen Börsen aus. Damit werden mehr Anteile von chinesischen Unternehmen für Festland-Chinesen handelbar – und mehr Festland-Anteile für ausländische Investoren verfügbar. Alibaba und JD.com profitieren davon aber nicht. Zudem hat Indien einmal mehr Apps von chinesischen Unternehmen verboten.
Jetzt ist es offiziell: Defizitäre Biotech-Unternehmen können künftig auch auf dem chinesischen Festland gehandelt werden. Im Gegenzug werden Aktien aus dem Schanghaier Tech-Index STAR Market auch in Hongkong verfügbar sein. DER AKTIONÄR berichtete bereits gestern über das Vorhaben. Ein entscheidendes Detail hat sicher gegenüber den Gerüchten im Vorfeld aber geändert: Chinesische Unternehmen mit US-Notierung, die auch in Hongkong gehandelt werden, bleiben vorerst ausgeschlossen.
Das bedeutet: Unternehmensanteile von Alibaba und JD.com werden nun doch nicht für Festlandchinesen handelbar sein. Die Aktien-Kurse der E-Commerce-Giganten rutschten nach der Nachricht ins Minus.
Unterdessen ist auch keine Entspannung im Konflikt zwischen China und Indien absehbar. Indien hat weitere 43 Apps von chinesischen Unternehmen verboten. Unter anderem sind Angebote von Alibaba betroffen, beispielsweise Aliexpress und die Kommunikationsplattform DingTalk. Seit Sommer hat Indien nun insgesamt 224 China-Apps verboten.
Kurzfristig sind die Nachrichten aus Hongkong und Indien ein klarer Dämpfer. An den hervorragenden Wachstumsaussichten für die AKTIONÄR-Empfehlungen Alibaba und JD.com hat sich allerdings grundsätzlich nichts geändert. Der indisch-chinesische Konflikt dürfte die Umsätze der Unternehmen kaum schmälern, sondern ist vor allem aus langfristig-strategischer Sicht ein (verschmerzbares) Ärgernis.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.